Immer wieder werden Lederprodukte aus dem Verkehr gezogen, weil sie mit dem krebserregenden Chrom VI belastet sind. (1) Dieses Allergen entsteht während der weitverbreiteten Gerbung mit Chrom. Zuletzt waren wieder einmal Kinderschuhe der Marke Ricosta davon betroffen. Die Schuhe waren zwei Jahre lang im Umlauf, bis die hohe Schadstoffbelastung entdeckt und die Ware zurückgerufen wurde. Auch Öko-Test prüfte vor einigen Jahren Kinderschuhe und stellte fest, dass kein einziger frei von Schadstoffen war; Chrom VI wurde in jedem fünften Kinderschuh nachgewiesen. (2) Doch der Einsatz gesundheitsschädlicher Chemikalien zur Konservierung der toten Häute ist nur eines von vielen Problemen der schmutzigen Lederproduktion.
Für Leder leiden Tiere, Menschen und die Natur
Wer sein Kind nicht in einer Gerberei arbeiten lassen würde, der sollte ihm auch keine Schuhe aus Leder anziehen. Zum einen werden für die Produktion von Leder Tiere gewaltsam getötet, von denen viele jahrelang in ihrem eigenen Kot leben mussten. Aber auch Menschen und die Natur leiden unter der Lederproduktion. In Billigproduktionsländern wie China oder Bangladesch stehen Arbeiter jeden Tag ohne Schutzkleidung in hochgiftigen Chemikalien. Kinder werden gezwungen in Gerbtrommeln zu klettern, und am Ende wird die giftige Brühe oftmals ungefiltert in der Natur entsorgt. Ein Großteil aller Lederprodukte wird unter solch erschreckenden Bedingungen hergestellt. Ein Glück, dass uns niemand dazu zwingt, diese grausame Industrie zu unterstützen.
So finden Sie vegane Kinderschuhe
Es gibt hervorragende vegane Kinderschuhe ohne Leder. In Schuhgeschäften sollte man bei der Kennzeichnung einfach nach dem Ledersymbol Ausschau halten und Lederschuhe im Regal liegen lassen. Meist befindet sich das Zeichen auf einem Aufkleber an der Sohle oder in der Zunge des Schuhs. Mit dem rautenförmigen und dem quadratischen Textilzeichen greift man meistens zu Schuhen aus Jeans, Baumwolle, Leinen, Mikrofaser oder Kunstleder, das in Schuhgeschäften mittlerweile weitverbreitet ist. Wer noch mehr für die Tiere tun möchte, sollte zudem per E-Mail beim Hersteller nachfragen, ob der Kleber der Schuhe ebenfalls tierfrei ist. Manche Hersteller verwenden noch Klebstoffe auf Basis von Casein (ein Milchprotein) oder Knochen. Leider muss die Art des verwendeten Klebstoffes bisher noch nicht gekennzeichnet werden.
Am einfachsten finden Sie vegane Kinderschuhe im Internet
Wer sich den Stress in der Stadt ersparen möchte, kauft Schuhe einfach im Internet. Hier muss man lediglich den Begriff „vegane Kinderschuhe“ eingeben und findet heutzutage einige Hersteller, die ihre Schuhe als vegan kennzeichnen – schneller kann man gar nicht fündig werden. Ganz so groß und vielfältig wie die Auswahl für Erwachsene ist die vegane Kinderschuhwelt leider noch nicht – aber barfuß muss auch kein Kind herumlaufen. Da empfehlen wir doch eher ein bequemes Paar Barfußschuhe für die kleinen Füße, beispielsweise die veganen Modelle von Sole Runner oder VivoBarefoot. (Vorsicht! Achten Sie darauf, dass Sie nicht versehentlich Schuhe aus der Linie mit Tierhaut in Ihren Warenkorb legen).
Was Sie tun können
Wenn Sie Tiere vor Leid bewahren möchten, ist es nicht nur sinnvoll, tierische Produkte von Ihrem Speiseplan zu streichen, sondern auch aus Ihrem Schuh- und Kleiderschrank zu verbannen. Vegane Mode aus pflanzlichen oder synthetischen Materialien ist modern, vielfältig, funktional und heutzutage überall erhältlich. Weitere Infos finden Sie unter veganemode.info.
Quellen
(1) Barthel, Oliver (2019): Produkt Warnung. Suchbegriff: Chrom IV. Online unter: https://www.produktwarnung.eu/?s=Chrom+IV
(2) Ökotest (2014): 15 Kindersandalen im Test. Jahrbuch für 2014, Seite 164-167. ÖKO-TEST Verlag GmbH