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Löwen – 11 faszinierende Fakten über die bedrohten Großkatzen

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Warum brüllen Löwen? Was ist das Besondere an Löwen? Welche anderen Tiere essen Löwen? Als „Könige der Tiere“ strahlen die imposanten Wildtiere seit jeher eine majestätische Aura aus und gelten als weltweites Symbol für Mut, Stolz und Tapferkeit. Das macht sie vor allem zur Zielscheibe für Tierausbeutung in der Unterhaltungsindustrie. Kannten Sie diese Fakten über Löwen bereits?

1. Löwen sind die zweitgrößten Katzen der Welt

Nur Tiger sind größer. Die größten Löwen leben im Süden Afrikas, die kleinsten in Indien. Löwenmännchen können eine beachtliche Größe von 1,7 bis 2,5 Metern und eine Schulterhöhe von bis zu 1,2 Metern erreichen. [1]

Einmal ausgewachsen haben Löwen außer dem Menschen kaum natürliche Feinde. Die heftigsten Kämpfe finden untereinander statt, um den Rang innerhalb der Gruppe zu bestimmen. Wenn es um Nahrung geht, kann es zu Kämpfen mit Hyänenrudeln kommen.

Loewe liegt auf einem Stein

2. Löwen brüllen, um ihr Revier zu markieren

Wenn bei Sonnenaufgang das tosende Gebrüll von Löwen durch die Savanne hallt, dann geschieht das aus einem guten Grund: Vor allem männliche Löwen brüllen, um ihr Revier zu markieren und vor anderen Löwen zu schützen. Löwen haben dabei das lauteste Gebrüll aller Großkatzen. Bis zu acht Kilometer weit reicht der Schall eines Löwenschreis. [2]

Weibliche Löwen kommunizieren aus anderen Gründen: Da sie die Jagd anführen, nutzen sie ihr Gebrüll, um sich gegenseitig den Weg zu weisen. [1] Das Revier eines Löwenrudels umfasst meist etwa 100 bis 200 Quadratkilometer. [1] In Regionen mit nur wenig Beute kann sich die Reviergröße auf bis zu 5.000 Quadratkilometer ausweiten. [2]

3. Löwen sind Rudeltiere

Dieser Fakt ist ungewöhnlicher, als Sie vielleicht denken: Denn tatsächlich sind Löwen die einzigen Raubkatzen, die als geborene Rudeltiere gelten und sich zum Jagen, Leben und Fortpflanzen in festen Gruppenverbänden zusammenschließen. [3]

In einem Rudel Afrikanischer Löwen leben im Schnitt rund zwölf weibliche und ein paar männliche Tiere, meistens Brüder. Die Zusammensetzung von Löwenrudeln bleibt unter den weiblichen Tieren meist erhalten, es kommt jedoch vor, dass männliche Rivalen ihre Artgenossen aus den Rudeln drängen und deren Platz einnehmen. 

Rudel Loewen

4. Löwen sind quasi „Faultiere“

Natürlich nicht wörtlich genommen. Faktisch verschlafen Löwen jedoch zwei Drittel ihres gesamten Lebens. [2] Auf 24 Stunden heruntergebrochen sind das bis zu 20 Stunden am Tag – männliche Löwen schlafen dabei länger als weibliche.

Dieser Schnitt macht Löwen neben Koalas zu einem der Säugetiere, die den meisten Schlaf benötigen. Das hat verschiedene Gründe: Einerseits kontrollieren Löwen so ihre Energiereserven, zum anderen haben sie – abgesehen vom Menschen – keine natürlichen Feinde, die sie im Schlaf angreifen würden. Sie können sich die intensiven Nickerchen also leisten.

5. Löwen sind Aasverzehrer

Zu den beliebten Beutetieren von Löwen gehören Gnus, Gazellen, Antilopen, Büffel, Zebras, aber auch Hasen, Vögel und Fische, bei großem Hunger auch Insekten. Diese müssen die Löwen nicht selbst erlegt haben, denn sie bedienen sich auch an Kadavern und vertreiben dazu teilweise sogar andere Raubtiere wie Hyänen von ihrer Beute.

Viele der Beutetiere von Löwen bringen ein deutlich höheres Tempo auf die Stoppuhr als ihre Jäger. Daher pirschen sie sich in Gruppen bis auf wenige Meter an ihre Beute heran. Sind die Löwen zu ihrem Ziel vorgedrungen, strecken sie es mit Sprüngen von bis zu sechs Metern nieder – dem Aufprall mit vollem Löwengewicht können selbst doppelt so schwere Zebras nicht standhalten.

Loewe frisst ein Zebra

6. Löwen in Afrika sind vom Aussterben bedroht

Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) gilt der Löwe mit schätzungsweise weniger als 25.000 freilebenden Tieren als gefährdete Tierart. [4] Die Bestände in der Natur haben sich in den vergangenen 30 Jahren nahezu halbiert. [4] Vor allem in West- und Zentralafrika sind Löwen vom Aussterben bedroht, wie Studien der vergangenen 25 Jahre herausfanden. [5]

Gründe dafür sind zum einen die Zerstörung des Lebensraums durch den Menschen, auch der kommerzielle Handel mit „Buschfleisch“, für das die Beutetiere der Löwen getötet werden, bedroht ihre Existenz. Neben Wilderern tragen vor allem auch Bauern, die absichtlich Giftköder auslegen, zum Problem bei.

7. Wie alt werden Löwen und woran sterben sie?

60 Prozent aller Löwenbabys überleben ihr erstes Lebensjahr nicht. Vor allem männliche, ausgewachsene Artgenossen haben es auf sie abgesehen. Um stattdessen ihre eigenen Gene fortzutragen, töten männliche Löwen den Nachwuchs von Rivalen. Auch Hyänen und Greifvögel sind natürliche Feinde. Überstehen Löwenkinder die ersten Jahre, können männliche Tiere in freier Wildbahn bis zu 16 Jahre alt werden, Weibchen bis zu 18 Jahre alt.

Obwohl Löwen eingesperrt in Zoos Altersspannen von bis zu 27 Jahren erreicht haben [1], führen die Tiere dort ein trauriges, eintöniges und qualvolles Dasein in Gefangenschaft. In ihrer natürlichen Umgebung lauert dagegen der Mensch: Lebensräume der Wildtiere werden in Felder und Weiden umgewandelt, Wilderer und Trophäenjäger:innen (meist aus dem Ausland) zahlen Unsummen, um Löwen im Rahmen von grausamen Jagdreisen zu töten.

Loewe mit Junges

8. Löwen werden bei der Trophäenjagd getötet

Trotz schwindender Zahlen und massiven Bedrohungen der Löwenbestände töten vor allem Jagdtourist:innen pro Jahr rund 800 Löwen. [6] Jedes Jahr reisen etwa 18.000 Trophäenjäger:innen nach Süd- und Ostafrika mit dem einzigen Ziel, Wildtiere wie Löwen für Geld zu jagen und zu töten. Eine sogenannte „Löwensafari“, bei der vor allem männliche Löwen für ihre Mähne bei unfairen Jagden in die Enge getrieben und getötet werden, kostet ca. 8.500 Euro. [7]

Vor allem für Reiseveranstalter:innen ist der Jagdtourismus ein lukratives Geschäft. Bei den Einwohnern und im Natur- und Artenschutz kommt in der Realität dagegen oft kaum etwas vom Gewinn mit der grausamen Praktik an, obwohl das gerne als Schein-Argument für die grausame und unsinnige Trophäenjagd genutzt wird.

9. Gefangenschaft in Zoos und Zirkussen macht Löwen krank

Für Großkatzen wie Löwen ist nur die Freiheit artgerecht. Unter der lebenslangen Gefangenschaft wie in Zoos und auf beengten Zirkuswägen leiden die Tiere enorm. Trotzdem behaupten Zoos beharrlich, einen Beitrag zum Artenschutz dieser Tiere zu leisten. Das ist jedoch falsch. Vielmehr führt die Gefangenschaft bei Löwen und vielen anderen Tieren zu schwerwiegenden psychischen Krankheiten aufgrund der nicht artgerechten Haltungsbedingungen.

Löwen gehören neben Eisbären zu den Raubtier-Arten, die in Gefangenschaft am häufigsten unter Verhaltensstörungen leiden, wie etwa dem Ablaufen der immer gleichen Strecke im Gehege. [8] Natürliche Verhaltensweisen wie die Jagd können dagegen in Gefangenschaft nicht ausgelebt werden. Auswilderungen sind daher nicht möglich.

Loewe im Zoogehege

10. Löwendressur für Shows ist Tierquälerei

Vor allem in Zirkussen, wie beispielsweise Circus Krone, werden Löwen von klein auf darauf gedrillt, Kunststücke für zahlendes Publikum aufzuführen. Die Dressur von Löwen, Tigern und anderen Wildtieren geht jedoch nur über langjährige Gewalt und den Willensbruch der Tiere.

Sie werden dazu gezwungen, sich durch Stock- und Peitschenschläge dem Dompteur zu unterwerfen, und leben mit der ständigen Angst, bestraft zu werden, wenn sie einem Befehl nicht nachkommen. Löwen sind jedoch wilde Tiere, die ihren eigenen Instinkten folgen müssen, um gesund und artgerecht leben zu können. In Zirkussen ist das nicht möglich.

11. Schutzgebiete können das Überleben von Löwen sichern

Nur in Botswana, Namibia, Südafrika und Simbabwe nahm Stand 2015 die Zahl der Löwen zu. [9] Die Tiere dort leben in eingezäunten Schutzgebieten, was beweist, dass gut finanzierte und organisierte Reservate die einzige Rettung für Wildtiere wie Löwen sind.

Anstatt Großkatzen wie Löwen und Tiger artfremd und qualvoll zu Unterhaltungszwecken in Zoos, Zirkussen und sogar Privathaushalten einzusperren, sollten die millionenschweren Subventionen von Zoos seitens der Regierungen direkt in Schutzgebiete vor Ort fließen, um den dringend benötigten Lebensraum der Tiere zu erhalten. [10]

Loewen liegen in der Natur

Das können Sie für Löwen tun

Auch individuell kann jede:r seinen Beitrag leisten, um Löwen vor Tierquälerei zu schützen. Besonders auf die Ausbeutung der Großkatzen in der Unterhaltungsindustrie haben Sie Einfluss: Indem Sie Zirkusse ohne Tiere besuchen und den Besuch von Zoos vermeiden, schieben Sie dem enormen Tierleid finanziell einen Stopp-Riegel vor. Stattdessen gibt es zahlreiche tierfreundliche Alternativen zur Freizeitgestaltung.