Angeln ist eine Freizeitbeschäftigung, bei der Fischen Leid zugefügt wird. Es gibt jedoch keine Rechtfertigung dafür, Tiere auszubeuten und zu quälen. Angeln ist auch nicht mit einer veganen Lebensweise zu vereinbaren, die darauf abzielt, möglichst wenig Tierleid zu verursachen. Aber welche tierfreundlichen Alternativen zum Angeln gibt es für Menschen, die nach einer tierleidfreien Beschäftigung suchen?
Wie wäre es mit Magnetangeln und Müllfischen? Mit diesen sinnvollen Freizeitaktivitäten retten Sie nicht nur Tierleben, sondern tun auch der Umwelt Gutes.
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Was Sie beim Magnetangeln beachten sollten
Magnetangeln oder auch Magnetfischen wird in Deutschland immer beliebter. Bei der tierleidfreien Freizeitbeschäftigung wird ein Magnet, der an einem langen Seil befestigt ist, in ein Gewässer gelassen. Der Magnet zieht metallische Gegenstände an, die dann aus dem Wasser gefischt werden können. Immer wieder werden beim Magnetangeln kleine Schätze aus dem Wasser geholt.
In welchen Bundesländern ist Magnetangeln erlaubt?
Magnetangeln ist in Deutschland nicht grundsätzlich verboten – jedoch hat jedes Bundesland eigene gesetzliche Regelungen und Vorgaben, die Interessierte beachten sollten. In Bereichen, die unter Denkmalschutz stehen, darf man beispielsweise nur mit einer Genehmigung Magnetangeln gehen. Begründet wird das dadurch, da durch die Magneten womöglich historische und archäologische Erkenntnisse in Boden und Wasser zerstört werden könnten.
In vielen Bundesländern braucht man eine Genehmigung für das Magnetfischen, andernfalls drohen hohe Geldbußen. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Stadt, nach den lokalen Vorschriften.
Müllfischen rettet Tierleben und schützt die Umwelt
Beim Müllangeln geht es darum, Plastikflaschen, Tüten und andere weggeworfene Abfälle aus Gewässern zu entfernen. Der Vorteil: Diese Form des Angelns bohrt keinen spitzen Angelhaken durch die Lippe oder den Rachen von Fischen. Müllsammler:innen tragen vielmehr dazu bei, unsere Gewässer sauber zu halten.
Auch andere Tiere profitieren von dieser tierleidfreien Angelalternative. Zwar sind Wasserbewohner wie Schildkröten, aber auch Vögel, Hunde, Katzen und Wildtiere nicht direkt von den Folgen des Angelns betroffen, doch die Hinterlassenschaften von Anglern, wie Netze, Angelschnüre oder Angelhaken, bergen nicht nur für empfindliche Pfoten ein hohes Verletzungsrisiko. Vögel verheddern sich mit den Füßen oft so stark in Angelschnüren, dass es sogar zu einem Absterben des Körperteils kommen kann, oder sie ersticken, weil sie einen Haken verschluckt haben oder eine Angelschnur ihnen die Luft abschnürt.
Was braucht man zum Müllfischen?
Sie möchten das Müllangeln ausprobieren? Diese Dinge benötigen Sie dafür:
- Arbeitshandschuhe und eine Greifzange.
- Um im Wasser treibenden Müll heranzuziehen, können auch Gartengeräte wie Rechen oder Schaufel behilflich sein.
- Nun brauchen Sie nur noch einen Eimer oder ein anderes Behältnis für den gesammelten Müll – und schon sind Sie perfekt ausgestattet.
Ein Boot ist übrigens genauso wenig notwendig wie ein See oder ein Fluss: Zum einen wird leider jede Menge Müll ans Ufer geschwemmt, zum anderen eignen sich auch Parks und andere Plätze hervorragend dazu, die Natur von menschengemachtem Unrat zu befreien.
Warum es besser ist, Müll statt Fische zu angeln
Es gibt zahlreiche Gründe, die gegen das Angeln sprechen. Es macht keinen Unterschied, ob die Fische für den Verzehr gefangen und getötet werden oder ob sie bei Wettbewerben, wie etwa beim sogenannten Catch and Release, wieder ins Wasser zurückgesetzt werden und an ihren Verletzungen sterben. Es ist längst wissenschaftlich bewiesen: Genau wie Säugetiere empfinden auch Fische Schmerzen. [1]
So helfen Sie Fischen und anderen Wasserlebewesen
Bitte entscheiden Sie sich für eine Sportart wie das Magnetangeln, die für alle Beteiligten fair ist und bei der niemand zu Schaden kommt. Sprechen Sie mit Freunden, Bekannten und Verwandten über das Schmerzempfinden von Fischen und zeigen Sie ihnen das Leid auf, das Angler den Tieren zufügen.
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Quellen
[1] Sneddon, Lynne U. (2019): Evolution of nociception and pain: evidence from fish models. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B. London: The Royal Society