Wenn nachts polternde und tapsende Geräusche auf dem Dachboden zu hören sind, könnte ein Steinmarder Einzug gehalten haben. Vor allem in den kalten Monaten finden die Tiere in Siedlungsbereichen alles, was sie zum Überleben brauchen: genügend Nahrung und einen warmen Unterschlupf. Mit ein wenig Glück bekommen Bewohner:innen die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere spätabends zu Gesicht. Tagsüber könnten allerdings Hinterlassenschaften auf dem Dachboden auf den Besuch des Marders hindeuten.
Erfahren Sie hier, was Sie beachten sollten, wenn ein Marder es sich bei Ihnen heimisch gemacht hat und wie Sie die Wildtiere tierfreundlich vertreiben können.
Marder im Haus: Ist es sinnvoll, die Tiere zu vertreiben?
Hat sich ein Marder ein kuscheliges Plätzchen auf dem Dachboden, in der Garage oder im Garten gesucht, müssen sich Hausbesitzer:innen keine Sorgen machen. Ein friedliches Miteinander ist gut möglich, denn die Tiere sind lediglich auf der Suche nach einem sicheren und warmen Versteck.
Sollte der wilde Gast dennoch nicht willkommen sein, können verschiedene tierfreundliche Maßnahmen seinen Auszug beschleunigen.
Sind Marder gefährlich?
Marder sind sehr scheue Tiere, die keine Gefahr für den Menschen darstellen und den Kontakt nach Möglichkeit vermeiden. Sie sind nachtaktiv und meiden das Licht – eine Begegnung ist daher unwahrscheinlich.
Obwohl Marder sehr reinliche Tiere sind, werden Haus- und Autobesitzer:innen teilweise durch Urin- und Kotreste oder seltener auch durch angenagte Leitungen oder angeknabberte Isolierungsschichten auf die Tiere aufmerksam.
Marder auf dem Dach: Was macht der Marder auf dem Dachboden?
Auf der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf finden Marder oft auf Dachböden einen Ruheplatz. Es kann vorkommen, dass die Tiere dabei die Dämmung als Nistmaterial nutzen.
Marder vom Dachboden vertreiben – tierfreundliche Tipps
Marder reagieren empfindlich auf Geräusche und Gerüche. Ein lautes Radio oder spezielle Ultraschallgeräte, ätherische Öle, ein WC-Duftstein oder Hundehaare können die scheuen Tiere fernhalten. Da Marder jedoch intelligent sind, merken sie meist schnell, dass von diesen Geräuschen und Gerüchen keine Gefahr ausgeht. Daher könnten diese Maßnahmen teilweise nur vorübergehend helfen. Am effektivsten ist es, wenn Sie den Tieren den Zugang zum Haus erschweren – hier finden Sie Tipps für verschiedene Situationen.
5 Tipps, bei Mardern im Dachstuhl:
1. Aufstiegsmöglichkeiten entfernen
Steinmarder sind ausgezeichnete Kletterer. Fassadenbegrünungen, Pflanzengitter, Bäume und Holzverkleidungen dienen den Tieren als bequeme Leiter in den oberen Stock. Sie können entfernt oder etwa durch Metallschellen oder Platten, die den Mardern keinen Halt bieten, blockiert werden.
2. Schlupflöcher finden und verschließen
Marder passen durch erstaunlich kleine Lücken – schon ein Loch von zehn Zentimetern Durchmesser ist ausreichend. Um den Einstiegsort des wilden Gastes zu finden, können Sie Mehl auf dem Dachboden verstreuen. Die Fußspuren offenbaren sein Schlupfloch, das nach Bedarf mit Brettern, Putz oder anderen Baumaterialien verschlossen werden kann. Dabei muss sichergestellt sein, dass sich das Tier nicht im Haus befindet.
3. Dachisolierung schützen
Um zu verhindern, dass sich Marder an Dämmmaterial zu schaffen machen, ist eine Abdeckung der Isolierung ratsam. Das geht zum Beispiel ganz einfach mit Gipskartonplatten.
4. Unangenehmen Gerüchen vorbeugen
Kotspuren und Speisereste möglichst regelmäßig entfernen, bevor Gerüche entstehen, denn diese können andere Marder anlocken, die ihr Revier verteidigen möchten.
Wasserdichte Auflagen wie Abdeck- oder Plastikplanen sowie alte Zeltplanen schützen den Boden des Dachbodens vor Urin und Kot.
5. Regelmäßige Kontrollen
Kontrollieren Sie den Dachboden in regelmäßigen Abständen, damit sich Verunreinigungen nicht anhäufen. Meist bleiben Marder aber nicht dauerhaft bei Ihnen zu Gast, sondern nur immer mal wieder für eine Nacht.
Marder im Auto: Wie schützt man sein Auto vor Mardern?
Marder sind Einzelgänger und markieren ihren Lebensraum mit Duftstoffen, um Artgenossen fernzuhalten. Da die Duftdrüsen zwischen ihren Zähnen liegen, knabbern Sie gelegentlich Schläuche und Kabel an.
Sie können Ihr Auto mit verschiedenen Maßnahmen vor Schäden schützen:
Marder im Garten: Wo verstecken sich Marder im Garten?
Im Garten sind Marder für tierfreundliche Hobbygärtner:innen kein Problem, denn die Tiere ernähren sich überwiegend von Mäusen, Ratten und Fröschen. Sie graben keine Löcher, beschädigen keine Pflanzen und verspeisen nur selten Beeren und Früchte.
Wie kann man Marder noch auf Distanz halten?
- Marder sind für Menschen nicht gefährlich. Wenn Sie die Tiere jedoch auf Distanz halten möchten, sollten Sie ihnen den Zugang zum Dachboden Ihres Hauses bzw. zum Motorraum Ihres Autos erschweren.
- Neben lauten Geräuschen können auch Duft- und Bitterstoffe bzw. Haushaltsmittel Marder vom Dachboden und aus dem Auto fernhalten.
Egal, für welche tierfreundliche Methode wie Bodengitter, Geräusche oder Gerüche Sie sich entscheiden: Marder sind sehr schlau und begreifen schnell, dass von diesen Dingen keine Gefahr ausgeht. Hier ist Abwechslung gefragt, um den Überraschungseffekt zu erhalten.
Werden Maßnahmen getroffen, um Marder auszusperren, muss natürlich sichergestellt sein, dass sich kein Tier mehr innerhalb des Hauses befindet. Im Frühjahr dürfen die Wildtiere keinesfalls gestört werden, denn es besteht die Gefahr, dass Mütter und Jungtiere voneinander getrennt werden.
Beim Vertreiben müssen Sie in jedem Fall darauf achten, dass Sie den Marder nicht verletzen und nicht töten – denn dann machen Sie sich strafbar.
Welche Gerüche mögen Marder nicht?
- Chilipulver kann an Stellen ausgestreut werden, an denen Sie Exkremente finden
- Blätter und Triebe von Kampfer können Sie im Garten verteilen
- Mithilfe einer Sprühflasche können Sie den Gartenboden mit Essig benetzen – achten Sie darauf, keine Pflanzen einzusprühen
- Ätherische Öle wie Teebaumöl oder Zitrusdüfte
- WC-Steine
- Mottenkugeln
- Menschen-, Katzen- und Hundehaare
Das Fangen oder Töten der Tiere mit Fallen stellt keine Lösung dar
In der Regel wird ein frei gewordenes Revier blitzschnell wieder von einem anderen Tier besetzt, das sich an den Duftspuren des Vorgängers orientiert. Zudem sind die bei der Jagd auf Marder eingesetzten Totschlagfallen extrem qualvoll. Vielfach sind die Tiere hierbei nicht sofort tot, sondern leiden über Stunden. Auch Lebendfallen versetzen die gefangenen Wildtiere häufig in Todesangst; sie verletzen sich selbst oder sterben an Stress. Jäger oder beauftragte Firmen töten die in Lebendfallen gefangenen Tiere in der Regel.
Informieren Sie Ihr Umfeld über tierfreundliche Methoden
- Indem Sie Ihre Familie, Freund:innen und Bekannte über einen tierfreundlichen Umgang mit Mardern aufklären, können Sie den Tieren helfen.
- Informieren Sie sich auch über die Jagd und unterstützen Sie unsere Arbeit zum Schutz der Wildtiere.