Immer wieder liest man von Menschen, die einen Maulwurf aus dem eigenen Garten vertreiben oder sogar töten wollen. Sie sehen den Maulwurf irrtümlicherweise als „Schädling“ an oder stören sich an den sogenannten Maulwurfshügeln, die entstehen, wenn ein Maulwurf beim Graben Erde gelockert hat und diese nach oben schiebt.
Dabei sind Maulwürfe nützliche Tiere und eine wahre Bereicherung für jeden gesunden, tierfreundlichen Garten.
Inhalte im Überblick |
3 Gründe, weshalb Sie Maulwürfe weder vertreiben noch töten sollten
1. Der Maulwurf steht unter Artenschutz
Mal davon abgesehen, dass Maulwürfe empfindsame Wesen sind, die nicht getötet werden wollen, ist es auch gesetzlich verboten. Sie stehen unter Artenschutz und dürfen daher weder vergiftet noch ausgeräuchert werden.
Im Tierschutzgesetz sind hohe Geldstrafen festgehalten für das Fangen, Verletzen und Töten von Maulwürfen sowie die Beschädigung ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestätten. [1]
2. Der Maulwurf ist der beste Freund für Gärtner:innen
Allen Gerüchten zum Trotz interessiert sich der Maulwurf kein bisschen für die von uns angebauten Pflanzen. Er ist reiner Fleischesser und ernährt sich somit von Fadenwürmern, Engerlingen und Wühlmäusen.
Auch lockert der fleißige Maulwurf den Boden und hilft so den Wurzeln, besser greifen und vermehrt Nährstoffe aufzunehmen zu können.
3. Die Natur reguliert sich selbst
Es gibt nie einen Grund, ein Wildtier aus dem Leben oder seinem gewohnten Umfeld zu reißen. Die Natur reguliert sich von ganz alleine. Auch Maulwürfe haben natürliche Feinde wie den Waldkauz, die Schleiereule, den Mäusebussard, den Turmfalken, den Fuchs oder den Marder.
Sollten Sie in Ihrem Garten einen Maulwurfshügel vorfinden, so freuen Sie sich einfach darüber. Es ist etwas ganz Besonderes, Tiere in der freien Natur beobachten zu können.
Wie lange bleibt ein Maulwurf im Garten?
Maulwürfe sind standorttreu und leben unterirdisch. Das bedeutet: Solange sie ausreichend Nahrung und ein geeignetes Umfeld haben, bleiben sie normalerweise in einem Garten oder bestimmten Gebiet. Wie lange ein Maulwurf also in einem Garten bleibt, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Nahrungsverfügbarkeit, der Beschaffenheit des Bodens und anderen Umweltbedingungen ab.
Gärtner:innen können sich dabei über Maulwürfe als „Nachbarn“ freuen, denn die nützlichen Tiere zeigen gleichzeitig an, dass ihr Garten über ein gesundes Erdreich und ein intaktes Ökosystem verfügt.
Wann kommen Maulwürfe aus der Erde?
Maulwürfe sind überwiegend nachtaktiv und verbringen die meiste Zeit unter der Erde. Sie kommen nur an die Oberfläche, um zwischen den Tunneln zu wechseln oder um sich zu paaren.
Wenn sich Maulwürfe überhaupt an der Oberfläche zeigen, geschieht das meistens während der Dämmerung oder in der Nacht. In dieser Zeit überprüfen die Tiere ihre Tunnel oder suchen nach Nahrung.
Wie bekomme ich Maulwurfshügel weg?
Der einfachste und tierfreundlichste Weg, um Maulwurfshügel loszuwerden, ist einfach abzuwarten. Maulwürfe helfen bei der Belüftung des Bodens – sie richten keine schwerwiegenden Schäden an.
Normalerweise verrotten Maulwurfhügel mit der Zeit von selbst und integrieren sich in den Boden. Bitte ergreifen Sie daher niemals Maßnahmen, die den Tieren schaden oder das Ökosystem zerstören würden.
Tipps für einen tierfreundlichen Garten
Generell ist es Zeit, umzudenken und jeden einzelnen Maulwurf willkommen zu heißen. Schließlich macht es ihnen die industrielle Landwirtschaft schon schwer genug. Beobachten Sie die 100 Gramm leichten Wühler mit Ihren Kindern oder Enkelkindern und danken Sie ihnen, dass sie Ihre Ernte beschützen. Jeder Maulwurf hat das gleiche Recht, hier zu sein wie Sie und ich.
Auf welche Weise Sie Ihren Garten zu einer Oase für Insekten, Vögel und andere tierische Gäste machen können, erfahren Sie in unseren Tipps für einen tierfreundlichen Garten.
-
Quellen
[1] Bußgeldkatalog (27.10.2023): Steht der Maulwurf unter Naturschutz?, https://www.bussgeldkatalog.org/tierschutz-maulwurf/ (eingesehen am 20.11.2023)