Sind Pferderennen Tierquälerei? Alle Infos über die Rennen

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Für Pferderennen werden Pferde zu Unterhaltungszwecken als Sportgeräte missbraucht. Oft gehen die Rennen für die Tiere mit Verletzungen und sogar dem Tod einher. Die Pferde werden zur reinen Belustigung zahlender Zuschauer:innen und für den vermeintlichen Ruhm der Reitenden zu unnatürlichen Höchstleistungen getrieben. Ihre Überforderung, Stürze, Stress und der Tod noch auf der Rennbahn werden billigend in Kauf genommen.

In diesem Beitrag erfahren Sie mehr dazu, weshalb Pferderennen Tierquälerei sind und dringend verboten gehören.

Sind Pferderennen gut für Pferde?

 Nein, Pferderennen sind nicht gut für Pferde, sondern bedeuten immer massive Qualen für die empfindsamen Fluchttiere. Für sogenannte Rennpferde liegen Verletzungen und der Tod oftmals nur einen Hufschlag entfernt, denn bei Rennen werden den Tieren unnatürliche Höchstleistungen abverlangt, die sie überfordern. Die Folgen sind teils schwere Verletzungen oder Stürze, die häufig den Tod noch auf der Rennbahn bedeuten. Für Schlagzeilen sorgte die kalifornische Rennbahn Santa Anita, auf der 2018/2019 innerhalb weniger Monate 30 Pferde starben. [1]

Auch in Deutschland ist die Situation gravierend: Von 2015 bis zum Sommer 2019 wurden nach einer Erhebung von PETA allein bei Galopprennen hierzulande mindestens 50 Pferde noch auf den Rennbahnen getötet.

Im Jahr 2023 starben mindestens sechs Pferde noch auf der Rennbahn. [2] Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen, weil „Ausfälle“ während des Trainings bei der Ermittlung der Todesfälle nicht berücksichtigt wurden und viele Todesfälle vertuscht werden.

Pferderennbahn-Mitarbeiter zerren an einem verängstigten Pferd, welches verwirrt und verängstigt erstarrt.
Pferderennbahn-Mitarbeitende zerren an einem verängstigten Pferd, welches verwirrt und verängstigt erstarrt.

Warum sind Pferderennen Tierquälerei?

 Häufig werden in der millionenschweren Branche des sogenannten Pferderennsports schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie noch viel zu jung sind. Da sich die Tiere bis zu einem Lebensalter von etwa sieben Jahren im körperlichen Wachstum befinden, können beim Renneinsatz besonders leicht irreparable Schäden an Sehnen und Knochen auftreten. Die „Ausbildung“ der Pferde findet häufig schon extrem früh – im Alter von einem oder anderthalb Jahren – statt, damit die Tiere die hoch anstrengenden, für die Rennställe aber sehr gewinnbringenden Rennen laufen können.

Etwa 80 Prozent der Trainingsausfälle bei Galopprennen sind auf Lahmheit zurückzuführen. [3] Peitschenschläge und tierquälerisches Zubehör gehören zum traurigen Alltag sogenannter Rennpferde, die zu den Rennen gezwungen werden. Etliche Tiere werden auch außerhalb des Rennalltags in kleinen Einzelboxen gehalten, in denen die hochsozialen Herdentiere ein trauriges isoliertes Leben fristen.

Pferderennen führen zu gefährlichen Verletzungen und tödlichen Krankheiten

 Pferde sind Fluchttiere, die bei den Rennen gezwungen werden, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals wagen würden. Für hohe Preisgelder nimmt die skrupellose Branche Lungenblutungen, Aortenrisse und Magengeschwüre billigend in Kauf. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit schwerwiegenden Folgen oder zu sogenannten Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kürzester Zeit innerlich verblutet.

Expert:innen zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen ausgenutzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf. [3] Auch durch den anhaltenden Stress ausgelöste Verhaltensstörungen wie das Koppen kommen bei sogenannten Rennpferden häufig vor. Darüber hinaus sind bei vielen Tieren kurz nach einem Rennen blutige Nüstern zu beobachten. Entgegen der Aussage in den Protokollen des Direktoriums für Vollblutzucht handelt es sich hierbei oftmals nicht um Nasenbluten, sondern um Blutungen aus der Lunge. [3]

Damit Pferde überhaupt so schnell rennen und den physischen und seelischen Stress aushalten können, werden sie oftmals mit Medikamenten vollgepumpt. Gedopte Tiere sind auch auf internationalen Rennbahnen keine Seltenheit. Werden die Pferde aus den Rennen „aussortiert“, ist ihr Schicksal oft ungewiss. Kaum ein ehemaliges „Rennpferd“ darf einen schönen Lebensabend genießen – vielfach endet der Weg im Schlachthaus.

Ein am Boden liegendes Pferd mit verdrehten Kopf, welches durch die Torturen eines Pferderennens auf der Rennstrecke verstorben ist.
Ein Pferd, welches durch die Torturen eines Pferderennens auf der Rennstrecke verstorben ist.

Peitscheneinsatz bei Pferderennen ist Teil der Tierquälerei

 Wir von PETA Deutschland fordern, dass der Peitscheneinsatz bei Pferderennen untersagt wird, da dieser einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt und mit erheblichen Schmerzen für die Pferde einhergeht [4]. Derzeit hält der „Deutsche Galopp“ noch weiter am Einsatz von bis zu drei Peitschenhieben fest. In der Schweiz ist dies bereits verboten. Denn jeder Einsatz einer Peitsche bedeutet für die betroffenen Pferde massive Schmerzen und ein höheres Risiko für Verletzungen.

Auch der ehemalige Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde Dr. Maximilian Pick unterstützt in einer Stellungnahme PETAs Forderung:

„Der Gebrauch der Peitsche ist eine tierquälerische Maßnahme, mit der dem Pferd ohne vernünftigen Grund Schmerzen zugefügt werden. Gerade Pferde haben eine hochsensible Haut: Schon einzelne Insektenstiche können beim Pferd zu panischen Abwehrreaktionen führen. Bei dem in solchen Rennen zu beobachtenden Gebrauch der Peitsche kann also keinesfalls von einer ‚Berührungshilfe‘ gesprochen werden, wie es die Verbände behaupten. Neben dem körperlichen Schmerz erzeugt die Peitsche auch noch so etwas wie ‚Psychoterror‘. So leiden Rennpferde häufig unter einer Art ‚Rennbahnneurose‘, also unter Angst, Schreckhaftigkeit oder Panikattacken.“

Dr. Maximilian Pick

 Wir von PETA Deutschland sprechen uns für ein gänzliches Verbot des „Pferderennsports“ aus.

Helfen Sie jetzt Pferden: Kein „Pferdesport“ bei Olympischen Spielen

 Sie wollen das Leid der Pferde im sogenannten Pferdesport beenden? Schließen Sie sich Tausenden weiteren empathischen Tierfreund:innen an und fordern Sie gemeinsam mit uns ein Ende aller Einsätze von Pferden als „Sportgeräte“ bei den Olympischen Spielen. Unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition und schützen Sie unzählige missbrauchte Pferde mit Ihrer Stimme vor weiterem Leid. Petitionen haben die Macht, politisch Entscheidenden zu zeigen, dass die Gesellschaft dieses Tierleid mehrheitlich ablehnt. Jetzt Stimme abgeben!