REACH: Millionen Tiere in Tierversuchen gequält

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Im Jahr 2006 verabschiedete die EU eine neue Chemikalienverordnung, die unter dem Namen REACH bekannt ist. Sie verpflichtet Unternehmen, für jede Chemikalie, die in Europa genutzt wird, der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Informationen über die Gefahren für die menschliche Gesundheit und die Umwelt vorzulegen – eigentlich eine gute Sache. Doch trotz vieler verfügbarer tierversuchsfreier Methoden werden für REACH immer noch unzählige neue Tierversuche durchgeführt, welche von der ECHA verlangt werden.

Erfahren Sie hier, was REACH ist, wie Tiere für REACH missbraucht werden und was Sie gegen diese Tierquälerei tun können.

Was ist REACH?

REACH steht für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“ und ist eine EU-Verordnung, die – wie der Name schon sagt – die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien in der EU regeln und vereinheitlichen soll. Dabei sollen auch sogenannte Altstoffe – also Chemikalien, die vor 1981 auf den Markt gekommen sind – überprüft werden, um festzustellen, ob sie Risiken für Menschen und Umwelt bergen.

Die Leidtragenden dabei sind die Tiere, denn REACH gestattet Tierversuche. Sie sollen eigentlich als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn die geforderten Daten nicht anderweitig erbracht werden können. Dennoch werden von den Behörden immer wieder Tierversuche verlangt, weil sie glauben, dass z. B. In-vitro- und Computermethoden die offenen Fragen nicht beantworten.

Meerschweinchen im Tierversuch
REACH steht für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“

REACH: Mehrere Millionen Tiere in Tierversuchen gequält

Laut dem Center for Alternatives to Animal Testing sind für REACH bereits mehr als 4 Millionen Tiere in Versuchen gequält worden. [1] Nur für den Test einer einzigen Chemikalie können über 2.500 Tiere missbraucht werden. Die Tests dauern häufig Monate, manchmal sogar die gesamte Lebensdauer eines Tieres. Es ist anzunehmen, dass im Rahmen von REACH zusätzlich bis zu 7 Millionen weitere Tiere leiden und sterben werden. Alternative Testmethoden finden nur selten Anwendung: Beispielsweise wurden „Read-Across-Methoden“, bei denen Chemikalien mit bereits getesteten ähnlichen Stoffen verglichen werden, in 75 Prozent der Fälle abgelehnt. [1]

Was sind REACH-Tierversuche?

REACH-Tierversuche beinhalten unter anderem schmerzhafte Haut- und Augenkorrosionstests sowie Hautsensibilisierungstests an Mäusen, Kaninchen und Meerschweinchen. Dabei werden den Tieren Chemikalien in die empfindlichen Augen geträufelt oder auf die rasierte Haut gerieben. In Reproduktions-Toxizitätstests werden Tiere geschwängert und mit Chemikalien zwangsernährt, um zu sehen, ob ihr Nachwuchs dadurch Fehlbildungen aufweist oder sogar stirbt. In Inhalationstests werden Ratten in enge Röhren gequetscht und müssen bis zu sechs Stunden am Tag giftige Gase einatmen – oft über Monate bis Jahre. All das, obwohl es seit Jahren gemäß REACH akzeptierte tierversuchsfreie Methoden gibt. 

Europäische Bürgerinitiative gegen Tierversuche

2021 haben wir von PETA Deutschland, PETAs europäische Partnerorganisationen sowie viele weitere Tierschutzverbände, unterstützt von den Kosmetikmarken Dove und The Body Shop, eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) gegen Tierversuche ins Leben gerufen. Im Zuge der Initiative wurden über 1,2 Millionen Unterschriften von EU-Bürger:innen gesammelt. Die EBI fordert neben einer Ausstiegsstrategie aus allen Tierversuchen explizit auch, dass keine neuen Tierversuche im Rahmen von Chemikalientestungen durchgeführt werden und dass das eigentlich schon bestehende Verbot von Tierversuchen für Kosmetik ausnahmslos durchgesetzt wird. Denn momentan sterben unter REACH nach wie vor Tausende Tiere in Tierversuchen – auch für Inhaltsstoffe von Kosmetik.

Auch das internationale PETA-Wissenschaftskonsortium setzt sich daher bei der Widerspruchskammer der ECHA immer wieder gegen Tierversuche ein. So hat das Wissenschaftskonsortium im November 2021 entscheidende Nachweise vorgelegt, dass die verlangten Versuche unnötig und nicht rechtens sind – woraufhin Tierversuche doch nicht eingefordert wurden. So wurden über 500 Ratten und Fische vor dem sicheren Tod bewahrt.

Helfen Sie den Tieren – unterschreiben Sie gegen Tiermissbrauch unter REACH!

Unterstützen Sie unseren offenen Brief an die europäischen Entscheidungsträger:innen und fordern Sie die zuständigen Behörden auf, die Zahl der getöteten Tiere zu minimieren. Teilen Sie die Petition auch mit Ihren Freund:innen und Bekannten.