Beim sogenannten Shark-Finning ziehen Fischer Haie aus dem Ozean, um ihnen die Flossen abzutrennen – meist bei lebendigem Leib [1]. Anschließend werden die Tiere schwer verletzt, verstümmelt und schwimmunfähig zurück ins Meer geworfen, wo sie von anderen Meeresbewohnern gegessen werden. Viele ersticken auch qualvoll, da sie sich nicht mehr fortbewegen können. Schließlich müssen die meisten Haie ständig schwimmen, damit sauerstoffreiches Wasser durch ihre Kiemen strömt.
Beim Shark-Finning nehmen die Fischer keine Rücksicht darauf, wie alt ein Hai ist. Teilweise beachten sie auch nicht, ob es sich um eine gefährdete Art handelt. In der EU wurde diese Form der Tierquälerei bereits 2003 verboten – jedoch mit Ausnahmen. Aufgrund zahlreicher Verstöße wurde 2012 angeordnet, dass Haie in allen EU-Staaten vor der Verstümmelung an Land gebracht werden müssen. Erlaubt ist jedoch, dass die Flossen der Haie nach dem Fang eingeschnitten und gefaltet werden dürfen [2]. Diesen Qualen sind die Haie bei lebendigem Leib ausgesetzt, ehe sie wegen ihrer Flossen getötet werden.
Haie regulieren das Ökosystem
Es ist seit Langem bekannt, dass Fische, und somit auch Haie, Schmerzen empfinden. Können Sie sich vorstellen, wie qualvoll es sein muss, fortbewegungsunfähig am Meeresgrund zu liegen, während Sie langsam ersticken? Haie sind soziale Tiere mit individuellen Persönlichkeiten. Manche Haie schließen enge Freundschaften mit Menschen und lassen sich gerne streicheln [3].
Indem sie Jagd auf kranke und tote Fische machen, verhindern Haie, dass sich Krankheiten ausbreiten. So halten sie die Population vieler Meerestiere und damit das Ökosystem in einem natürlichen Gleichgewicht.
Millionen Haie sterben wegen ihrer Flossen
Im Gegensatz zum Haifischfleisch werden Haifischflossen häufig zu lukrativen Preisen verkauft und zu „Medizin“, Suppe oder anderen Speisen verarbeitet. Haifischflossensuppe wird vor allem in China konsumiert – und das aus Prestigegründen, ähnlich wie Kaviar in Europa. Konnte sich früher lediglich die Oberschicht Haifischflossensuppe leisten, wird das Gericht aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs nun in breiterem Umfang konsumiert. Dabei stellt das in Haifischfleisch eingelagerte Quecksilber sogar ein gesundheitliches Risiko dar [5]. Auch zum Geschmack der Suppe tragen Haifischflossen nicht bei, denn der beruht auf den restlichen Zutaten.
Obwohl das Shark-Finning in europäischen Gewässern verboten wurde, ist der Verkauf von Haifischflossen in Deutschland weiterhin erlaubt. Fakt ist: Jedes Jahr werden 70 bis 100 Millionen Haie gefangen und getötet – rund 38 Millionen davon wegen ihrer Flossen, Abermillionen weitere sterben als Beifang. [6]. Aufgrund der starken Befischung haben Haipopulationen bald keine Chance mehr, sich zu regenerieren.
So können Sie den Haien helfen
- Bitte essen Sie keine Fische. Damit helfen Sie nicht zuletzt auch Haien, denn die Meerestiere landen oft als Beifang in den riesigen Netzen der industriellen Fischerei, die unsere Weltmeere plündert.
- Klären Sie auch Freunde und Bekannte über diese Thematik auf und bitten Sie sie, sich gemeinsam mit Ihnen für den Schutz der Haie und anderer Meeresbewohner starkzumachen.
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Quellen
[1] Wikipedia: Shark Finning, https://de.wikipedia.org/wiki/Shark-Finning (eingesehen am 03.11.2020)
[2] Spiegel Wissenschaft: Hai-Verstümmelung jetzt EU-weit verboten, https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/finning-hai-verstuemmelung-jetzt-eu-weit-verboten-a-910115.html (eingesehen am 03.11.2020)
[3] The dodo: https://www.thedodo.com/port-jackson-shark-cuddle-2188722950.html (eingesehen am 09.11.2020)
[4] Aktion Tier Menschen für Tiere e.V.: Die Rolle des Hais im Ökosystemhttps://www.aktiontier.org/themen/natur-und-artenschutz/artenvielfalt-artensterben/die-rolle-des-hais-im-oekosystem/ (eingesehen am 03.11.2020)
[5] Stern: Schillerlocken: Wissen Sie eigentlich, was Sie da essen?, https://www.stern.de/genuss/essen/schillerlocke–wissen-sie-eigentlich–was-sie-da-essen–8174624.html (eingesehen am 03.11.2020)
[6] Redaktionsnetzwerk Deutschland: Das blutige Geschäft mit Haifisch-Flossen boomt – Arten in Gefahr https://www.rnd.de/wissen/das-blutige-geschaft-mit-haifisch-flossen-boomt-arten-in-gefahr-TNVIYCYKKYVJ6HEKV5RDGDJCBI.html (eingesehen am 03.11.2020)