Da immer mehr Menschen einsehen, wie tierquälerisch Stierkämpfe sind, sinkt das Interesse an den sadistischen Veranstaltungen und damit auch die Einnahmen. Doch die Stierkampfindustrie wird unter anderem durch EU-Subventionen am Leben gehalten. So fördert die EU weiterhin die Zucht von „Kampfstieren“ – und damit das Leid und den Tod unzähliger Tiere.
Millionen Euro aus Deutschland für Stierkampfindustrie
Landwirtschaftliche Betriebe in Spanien, die „Kampfstiere“ züchten, erhalten von der Europäischen Union jährlich ca. 130 Millionen Euro an Agrarsubventionen für ihre Flächen. [1] Diese Fördermittel enthalten ca. 31 Millionen Euro Steuergelder aus Deutschland, da es 24 Prozent des EU-Haushaltes beisteuert. [2]
Somit finanzieren auch deutsche Steuerzahler:innen – ob gewollt oder ungewollt – die grausamen Stierkämpfe in Spanien mit. Auch Österreich trägt die horrenden Subventionen mit.
Stierkämpfe verstoßen gegen Europäisches Übereinkommen
Die europäische Konvention für den Schutz von Tieren in der Landwirtschaft sieht vor, dass Tiere keinen unnötigen oder länger anhaltenden Schmerzen ausgesetzt werden dürfen. [3] Die Zucht von „Kampfstieren“ führt jedoch dazu, dass die Tiere langsam und unter großen Schmerzen und Leid zu Tode gequält werden.
Bei Stierkämpfen werden die Stiere bis zur Erschöpfung mit Lanzen und Holzstöcken mit Widerhaken traktiert. In ihrem Todeskampf werden sie immer wieder aufgehetzt und durch die Arena gejagt. Der vermeintlich erlösende Dolchstoß tötet die Tiere oftmals nicht sofort. Sie werden bei Bewusstsein, gelähmt vor Schmerzen, an ihren Hörnern mit Ketten aus der Arena gezogen. Dann werden sie kopfüber aufgehängt und der Hals wird ihnen aufgeschnitten, sodass sie langsam ausbluten. Jedes Jahr werden in Spanien viele Tausend Stiere in den Arenen zu Tode gequält.
PETA überreicht Petition an EU-Abgeordnete
Im Oktober 2015 überreichten wir von PETA Deutschland eine Petition mit über 11.000 Unterschriften für ein Ende der EU-Subventionen für die Stierkampfindustrie an die deutschen und österreichischen EU-Abgeordneten. Das EU-Parlament stimmte Ende Oktober 2015 darüber ab, ob die spanischen Kampfstierzüchter:innen weiter Agrarsubventionen von der EU erhalten.
Leider wurde der Änderungsantrag, der die Subventionen für die Stierkampfindustrie abschaffen sollte, im November 2015 in den weiteren Instanzen abgelehnt. Es ist jedoch ein großer Teilerfolg, dass das EU-Parlament zum ersten Mal für ein Ende der Stierkampfsubventionen gestimmt hat. Und die Bemühungen gehen weiter: Im März 2021 setzte sich erneut eine Gruppe von 33 EU-Abgeordneten dafür ein, Stierkampfzüchter:innen von den üblichen Agrarsubventionen auszuschließen. PETA unterstützt diese Aktivitäten fortlaufend.
Helfen Sie den Stieren!
Bitte unterschreiben Sie unsere Petition an die zuständigen Politiker:innen für ein Ende der Stierkämpfe in Spanien. Unterhaltung und Tradition dürfen niemals offensichtliche Folter von Lebewesen rechtfertigen.
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Quellen
[1] Dr. Bosch A. (01.2013): Toros and Taxes Subsidies in Spain and the EU for Bullfighting and Bull rearing, Report by the coalition ERC/Catalunya Sí. Leader; Dr. Alfred Bosch, MP, https://www.greens-efa.eu/legacy/fileadmin/dam/Documents/Studies/Environment_health/2013-5%20Bullfighting%20subsidies%20report.pdf, (eingesehen am 21.06.2021)
[2] Deutscher Bundestag (14.09.2020): Deutscher Finanzierungsanteil unklar, https://www.bundestag.de/presse/hib/792398-792398, (eingesehen am 21.06.2021)
[3] Council of Europe: Europäisches Übereinkommen zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Tierhaltungen, https://rm.coe.int/0900001680076db3, (eingesehen am 21.06.2021)