Obwohl einige Lederhersteller ihre Produkte fälschlicherweise als „umweltfreundlich“ anpreisen, benötigt die Verwandlung von Tierhaut zu Leder massive Mengen an gefährlichen Chemikalien wie Mineralsalzen, Formaldehyd, Kohle-Teer H-Derivate und verschiedene Öle, Farben und Polituren, von denen einige auf Zyanid basieren. Das weltweit meiste produzierte Leder wird mit Chrom gegerbt; die Umweltschutzbehörde in den USA stuft alle Abfälle, die Chrom enthalten, als gefährlich ein.
2. Giftstoffe im Abwasser von Gerbereien
Die Abwässer von Gerbereien enthalten jede Menge Schadstoffe wie Salze, Kalkschlamm, Sulfide und Säuren. Das Gerben stabilisiert die Kollagen- und Proteinfasern in den Häuten, so dass diese sich nicht mehr biologisch zersetzen, sprich: nicht verrotten. Eine Chromgerberei verschwendet über 56.000 Liter Wasser und produziert auf jede Tonne an verarbeiteten Häuten genau so viel an „Feststoffabfall“ (z. B. Haare, Fleisch und Abfälle). Das Grundwasser in der Nähe von Gerbereien wies erhöhte Werte an Blei, Zyanid und Formaldehyd auf. Das Gerben von Leder verursacht außerdem 800.000 Tonnen an Chromabfällen jährlich und ein Großteil dieses Abfalls endet auf Deponien.
3. Gesundheitsrisiken für Menschen
Lederprodukte, die meist in direktem Hautkontakt stehen, können hohe Werte an sechswertigem Chrom, einer giftigen Chemikalie und starkem Allergen enthalten. Dies kann zu allergischen Hautreaktionen wie Ekzemen führen. Die Menschen, die in Gerbereien arbeiten oder in ihrer Nähe leben, leiden unter erhöhtem Gesundheitsrisiko. Viele von ihnen sterben an Krebs, ausgelöst durch die giftige Chemikalien der Gerbereien. Das Zentrum zur Kontrolle und Verhinderung von Krankheiten in den Vereinigten Staaten fand heraus, dass Leukämie unter den Anwohnern einer Gegend nahe einer Gerberei in Kentucky fünf Mal so häufig vorkam wie im nationalen Durchschnitt. Arsen, eine häufig in Gerbereien verwendete Chemikalie, wird schon lange mit Lungenkrebs unter den Arbeitern, die diesem Stoff regelmäßig ausgesetzt sind, in Verbindung gebracht. Studien unter Gerbereiarbeitern in Schweden und Italien ergaben, dass das Krebsrisiko „zwischen 20% und 25% höher als erwartet“ war.
4. Klimakiller Massentierhaltung
Jeder Neukauf von Leder trägt erheblich zum wirtschaftlichen Gewinn der Fleischindustrie und der Schlachthäuser bei, da die Häute 55-60% der Rindernebenprodukte ausmachen. Mittlerweile ist bekannt, dass die Intensivtierhaltung einer der Hauptverursacher für die heutigen Umweltprobleme ist. Nach einem Bericht der UN- Welternährungsorganisation (FAO) verursacht die Tierwirtschaft – die unweigerlich mit der Lederindustrie verbunden ist – mit 18% mehr Emissionen als der globale Verkehr.
Hinzu kommt, dass zur Aufzucht von Tieren, die als Leder enden, Bäume gefällt werden, um Weideland zu schaffen.
5. Enormer Wasserverbrauch
Etwa 70% der erschlossenen Wasserressourcen fließen in die Landwirtschaft. Dabei schluckt die Tierzucht und Intensivtierhaltung ganz besonders viel Wasser (Zur Veranschaulichung: ca. 25.000l Trinkwasser für 1kg Fleisch). Futtermittel und Abwässer der Milchfabriken – „ausgediente“ Kühe der Milchindustrie werden zu Leder verarbeitet – tragen wesentlich zur Wasserverschmutzung bei.
6. Leder ist Zündstoff für fossilen Brennstoff
Die „Produktion“ von Tieren verschlingt riesige Mengen an fossilem Brennstoff. Ganz im Gegensatz dazu trägt Kunststoffbekleidung nur zu einem Bruchteil des Erdölverbrauchs bei. Eine Studie in Bangladesch hat herausgefunden, dass die Lederindustrie schädlicher für die Umwelt ist, als die Textil-, Medikamenten-, Düngemittel- und Papierindustrien zusammen.
7. Leder – beteiligt am Welthunger
Knapp 1 Milliarde Menschen, darunter über 100.000 Millionen Kinder, hungern auf dieser Erde, dabei würde es genügend Nahrung für jeden Einzelnen geben. Denn Land, Wasser und andere Ressourcen, die für den Anbau von Nahrungsmitteln für den Menschen eingesetzt werden könnten, werden stattdessen für den Anbau von Futtermitteln für die Intensivtierhaltung „verschwendet“. So werden 50% der weltweiten Getreideernte und 90% des Sojas an die „Nutz“tiere vor allem in den Industrieländern verfüttert.
8. Lederimport aus Asien
Keineswegs stammen in Deutschland erhältliche Lederartikel ausschließlich aus Europa. Ein Großteil des Leders wird aus Asien importiert. Deutschland ist eines der Hauptimportländer für indisches Leder, wo die wachsende Lederindustrie vielleicht zu den Grausamsten der Welt zählt. Zunehmend kommt in Europa verarbeitetes Leder aus China zum Einsatz, wo Hunde und Katzen ihrer Felle und Häute wegen auf grausame Weise getötet werden. Katzen- und Hundehäute –schlicht als „Leder“ gekennzeichnet – tauchen in den verschiedensten Produkten auf. Die asiatische Lederindustrie unterliegt kaum Normen zum Umweltschutz.
9. Vegetarier tragen kein Leder
Wer sich bewusst vegetarisch ernährt, kann auch keinen Gefallen an Leder finden. Die Lederindustrie ist eng verstrickt mit der Fleischindustrie und keinesfalls „nur“ ein Neben-/Abfallprodukt. Wer nicht ertragen kann, dass ein Tier für den schnellen Gaumengenuss erbärmlich leiden und sterben muss, kann dies auch nicht mit dem Tragen der Häute vereinbaren. Eine vegetarische Ernährung schließt den Umstieg auf Alternativen zu Leder ein und gewährleistet auch so einen sehr guten Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
10. Das Leiden der Umwelt und der Tiere
Unter dem Tragen von Leder leiden die Umwelt, das Klima, die Menschen, die es herstellen und vor allem die Tiere. Die einzigen, die einen Nutzen daraus ziehen, sind die Menschen, die aus dem Leid und der Misere Anderer Profit schlagen.