Lammkeule, Kalbsbraten und Spanferkel: Viele Menschen finden es unmoralisch, das Fleisch von Tierbabys zu essen. Sogar Menschen, die ansonsten Fleisch essen, lehnen Lamm- oder Kalbsfleisch ab. Andere finden beispielsweise, dass Tiernahrung mit Rind- oder Pferdefleisch moralisch vertretbarer ist, als welche mit Lammfleisch.
Doch wussten Sie, dass beispielsweise Hühner und Kaninchen sogar noch jünger als Lämmer und Kälber sind, wenn sie im Schlachthof getötet und zu Fleisch verarbeitet werden? Hier erfahren Sie, ob das Fleisch von Tierbabys wirklich unmoralischer ist als das Fleisch erwachsener Tiere.
So jung werden Tiere für ihr Fleisch getötet
Obwohl die natürliche Lebenserwartung von Hühnern fast genauso lang ist wie die von Schafen, werden Hühner in der Mast nach etwa vier bis sechs Wochen getötet. Lämmer sind zwischen vier und zwölf Monaten alt, wenn sie im Schlachthof getötet werden.
Auch Kaninchen sind jünger als Lämmer oder Kälber, wenn sie wegen ihres Fleisches getötet werden. Nach etwa zehn bis zwölf Wochen Mast werden sie ins Schlachthaus transportiert. Auch Kaninchen könnten genau wie Schafe etwa zehn Jahre alt werden. Gänse, die sogar zwanzig Jahre alt werden können, werden meist spätestens nach fünf bis acht Monaten getötet.
Gibt es überhaupt Fleisch von erwachsenen Tieren?
Selbst Tiere, die nicht mehr als Küken, Ferkel, Kälber oder Lämmer bezeichnet werden, werden nicht erst als erwachsene Tiere getötet. So stammt Rindfleisch von maximal zwei Jahre alten Rindern – diese sind jedoch erst im Alter von fünf Jahren ausgewachsen. Da Rinder zwanzig Jahre alt werden können, haben sie gerade mal ein Zehntel ihres Lebens gelebt, wenn sie wegen ihres Fleisches getötet werden. Auch Schafe, die zwar als ausgewachsen gelten, wenn sie mit zwei Jahren getötet werden, haben zu diesem Zeitpunkt erst einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung erreicht.
Schlachthof: Horror für alle Tiere
Egal, wie alt ein Tier bei der Tötung ist: Im Schlachthof durchlaufen sie alle ein wahres Horrorszenario. Die meisten Schweine und Ferkel werden bei vollem Bewusstsein in CO2-Kammern zur Betäubung vergast. Hühner, Gänse und Puten erwartet das gleiche Schicksal, oder sie werden kopfüber in ein Wasserbad getaucht und elektrogeschockt. Rindern, Kälbern und Pferden wird ein mehr oder weniger gut gezielter Bolzenschuss ins Gehirn gejagt. Anschließend wird allen Tieren die Kehle aufgeschnitten und sie werden ausgeblutet – egal, wie gut die Betäubung zuvor gewirkt hat.
Jedes Fleisch ist unmoralisch
Wie Sie sehen, ist es genauso unmoralisch, das Fleisch von Tierbabys zu essen, wie das Fleisch von Tieren, die nicht mehr als Babys gelten. Sie alle führen meist ein entbehrungsreiches Leben in engen Ställen und sehen oft zum ersten Mal das Tageslicht, wenn sie in den Transporter geladen werden, der sie zum Schlachthof fährt. Tiere, die zum Zeitpunkt der Tötung älter sind, leiden auch länger unter den Haltungsformen und haben es genauso wenig wie Tierbabys verdient, für eine Mahlzeit zu sterben. Auch wenn manche Menschen erwachsene Hühner, Schweine oder Rinder nicht genauso niedlich und süß finden wie Tierbabys – sie alle fühlen Angst, Schmerz und Leid genauso wie Ferkel, Küken, Hunde oder Katzen. Und genau wie alle Tiere wollen auch sie nicht getötet werden.
Was Sie tun können
Jedes Tier hat die Chance verdient, seine natürliche Lebenserwartung zu erreichen und nicht von Menschen getötet und gegessen zu werden – egal, in welchem Alter. Entscheiden Sie sich daher bitte in Zukunft für eine tierfreie und vegane Ernährung. Inzwischen gibt es unzählige pflanzliche Fleischalternativen, für die kein Tier getötet wurde. So tun Sie den Tieren, der Umwelt und auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes!