Hund, Katze, Hamster & Co.: Warum Tiere keine Ware sind

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Hunde, Katzen, Kaninchen, Wellensittiche, Schildkröten und viele andere Lebewesen werden im Internet, in Zoohandlungen, Baumärkten und auf Messen wie billige Ware behandelt, die vor allem Profit bringen soll. Sie werden unter meist schlimmen Bedingungen in Massen gezüchtet, teilweise aus dem Ausland über Tausende Kilometer transportiert und dann hier an jeden Interessenten, oft auch ganz spontan verkauft. Das Wohl der Tiere steht dabei hinten an, sie sind oft krank, werden viel zu jung von ihrer Mutter getrennt und leiden unter schwerem Stress. Viele sterben noch in den Zuchtanlagen oder nach kurzer Zeit im neuen Zuhause.

Jeder Mensch, der ein Tier im Internet, Zoohandel oder bei Züchter:innen kauft, unterstützt Tierleid. Währenddessen warten allein in deutschen Tierheimen jährlich tausende Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Reptilien und viele andere Tiere auf ein neues Zuhause. Wenn Sie bereit sind, einem tierischen Mitbewohner ein Zuhause zu schenken, dann adoptieren Sie bitte einen aus dem Tierheim oder Tierschutz.

Hunde

Kaufen Sie bitte niemals Hunde im Internet oder in Zoohandlungen. Besonders Welpen werden oft unter schlimmen Bedingungen gezüchtet und viele stammen aus dem illegalen Welpenhandel. Hundemütter werden als Gebärmaschinen ausgebeutet und Welpen viel zu früh von ihren Müttern getrennt. Viele Hundekinder sind schwer krank und sterben nach kurzer Zeit in ihrem neuen Zuhause. Auch für das kurze Leben der Elterntiere bedeuten diese Vermehrerzuchten die reinste Qual.

Auch Welpen vom vermeintlich seriösen „Züchter von nebenan“ stammen häufig aus schlechter Haltung. Immer wieder werden grauenvolle Zustände und Tierleid aufgedeckt. Auch Hunderassen wie Französische Bulldoggen oder Möpse, die meist ihr Leben lang unter zuchtbedingten Krankheiten leiden, werden dennoch immer weiter für den Profit gezüchtet.

Tiere sind keine Ware Motiv Hund

Katzen

Auch Katzen werden ebenso wie Hunde gezüchtet und verkauft, damit skrupellose Züchter:innen und Händler:innen Profit machen können. Auch sie werden oft unter schlimmsten Bedingungen gehalten und zu jung von ihren Müttern getrennt. Mit Qualzuchten wie Nacktkatzen, Rexkatzen und Perserkatzen verdienen Züchter:innen hohe Summen – den wahren Preis dafür zahlen jedoch die Tiere, die unter gesundheitlichen Problemen leiden. Atemnot, Bindehautentzündungen und Zahnfehlstellungen sind nur einige der Folgen ihrer Qualzucht. Zudem sind haarlose Katzen in ihrem Tastsinn und der Kommunikation stark eingeschränkt und haben keinerlei Wärme- oder Sonnenschutz.

Obwohl Qualzuchten in Deutschland laut Tierschutzgesetz verboten sind, werden weiterhin unzählige kranke Tiere gezüchtet und verkauft. Auch werden immer mehr Katzenbabys, die aus dem illegalen Tierhandel stammen, nach Deutschland importiert und über Internetportale verkauft.

Tiere sind keine Ware Motiv Katze

Kleintiere

Kaufen Sie bitte keine Kleintiere in Zoohandlungen, Gartencentern, Baumärkten oder im Internet. Tiere wie Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen, Ratten und Mäuse werden häufig wie „Massenware“ unter furchtbaren und tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet. Die Tiere werden oft zu Tausenden in winzigen Plastikboxen oder Käfigen übereinander gelagert. Viele müssen in ihren eigenen Ausscheidungen leben.

Bei einigen Tieren führt die schlechte Haltung zu schweren Krankheiten und der Stress sogar zu Kannibalismus. Aufdeckungen zeigten unzählige verletzte, kranke und sogar tote Kleintiere in Zuchtanlagen, die Tiere für den deutschen Zoohandel „produzieren“. Auch bei kleineren Züchter:innen werden immer wieder erschütternde Zustände und Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgedeckt.

Tiere sind keine Ware Motiv Hamster

Vögel

Auch Vögel werden für den deutschen Zoohandel – ebenso wie Kaninchen und Meerschweinchen – oftmals in Zuchtanlagen vermehrt. Auch sie werden als Massenware behandelt, die vor allem Gewinn bringen soll. Schockierende Aufnahmen aus solchen Anlagen zeigen zahllose verletzte, kranke und tote Vögel, deren „Verlust“ von den Händler:innen in Kauf genommen wird.

Da Vögel in Gefangenschaft niemals artgerecht gehalten werden können, leiden die meisten von ihnen unter chronischem Stress. Vögel in zu kleinen Käfigen zeigen Verhaltensstörungen wie das ständige Wackeln mit dem Kopf, sie beißen in die Gitterstäbe des Käfigs, reißen sich selbst Federn aus oder verstümmeln sich. Viele gerettete Vögel wie Papageien sind zu traumatisiert und völlig fehlgeprägt, um später auf Lebenshöfen Beziehungen zu anderen Vögeln aufbauen zu können.

Tiere sind keine Ware Motiv Vogel

Exoten

Kaufen Sie bitte keine exotischen Tiere wie Schlangen, Schildkröten, Echsen, Fische oder exotische Säugetiere. Viele der Exoten sind Wildfänge und wurden ihrem natürlichen Lebensraum entrissen. Denn auch bedrohte Wildtierarten werden illegal in ihren Herkunftsländern gefangen und nach Deutschland geschmuggelt. Ob Wildfang, Farmzucht oder Nachzucht – die Tiere leiden enorm beim Transport, ein Großteil der Exoten stirbt bereits, bevor sie im Handel ankommen. [1] Bei den Händler:innen in Deutschland werden die Reptilien oft in winzigen Plastikboxen gehalten oder teilweise jahrelang „gelagert“.

Auf Reptilienbörsen werden exotische Tiere oftmals in Glaskästen oder kleinen Plastikboxen gehalten, in denen sie keinerlei Rückzugsmöglichkeiten haben. Die scheuen Wildtiere sind den Blicken der Menschen schutzlos ausgesetzt, weshalb sie auf Veranstaltungen wie der Terraristika in Hamm stundenlang unter Panik leiden. Für die Händler:innen steht der Profit im Vordergrund.

Tiere sind keine Ware Motiv Echse

Adoptieren statt kaufen!

Jedes Jahr werden Hunderttausende Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben und noch mehr Tiere verbringen im Ausland ein entbehrungsreiches Leben auf der Straße oder in Tötungsstationen. Jeder Kauf bei Züchter:innen oder in der Zoohandlung verschlimmert die Situation dieser Tiere und nimmt einem dieser Lebewesen die Chance auf ein Zuhause.

Wenn Sie sich einen tierischen Mitbewohner wünschen, dann besuchen Sie bitte ein Tierheim oder informieren Sie sich bei einem Tierschutzverein. Es gibt unzählige Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel, Schildkröten und Echsen, die auf ein liebevolles Zuhause hoffen.

  • Quellen

    [1] Toland, Elaine / Warwick, Clifford / Arena, Phillip (2012): Pet Hate. In: The Biologist, Vol. 59 No. 3