Anfang April 2020 – also Monate nach Beginn des COVID-19-Ausbruchs – sahen sich Ermittler von PETA Asien auf Lebendtiermärkten in Indonesien und Thailand um. Die Märkte haben nach wie vor geöffnet – und das, obwohl Experten davon ausgehen, dass die Pandemie auf genau solchen Märkten in China ihren Anfang nahm. Obwohl die Händler von offizieller Seite angewiesen wurden, den Verkauf von Hunden, Katzen, Fledermäusen, Ratten und anderen Tieren einzustellen, waren die Märkte nicht geschlossen. So werden auf Lebendtiermärkten in Asien und weltweit auch jetzt noch Tierfleisch und lebende, völlig verängstigte Tiere verkauft.
Überall Blut und verwesendes Fleisch
Ein Ermittler von PETA Asien sah sich auf dem Tomohon-Markt in Indonesien um und beobachtete, dass das Fleisch von Wildschweinen, Schlangen, Hunden und Ratten offen verkauft wurde. Arbeiter und Kunden fassten die Leichenteile der vor Ort getöteten Tiere ohne Handschuhe an. Eine verstümmelte Schlange lag eingerollt auf einem Tisch; ihr Blut färbte die weißen Kacheln rot. Hühner mit offenen Wunden wurden zusammengeschnürt und mussten so auf ihre Tötung warten.
Auch Katzen ihres Fleisches wegen eingesperrt und verkauft
In einem überfüllten, dreckigen Käfig saßen verängstigte und völlig erschöpfte Katzen –empfindsame und kluge Tiere wie die, mit denen wir unser Zuhause teilen. Sie mussten ohne Nahrung und Wasser ausharren, bis sie gekauft und zu Fleisch verarbeitet wurden.
Leid und Tod auf einem thailändischen Markt
Der Ermittler von PETA Asien sah sich auch auf dem Khlong-Toei-Markt in Bangkok um, wo er Säcke voller lebendiger, panischer Frösche entdeckte. In ihrem natürlichen Lebensraum nutzen diese Tiere Bäume als „Trommeln“, um sich gegenseitig Botschaften zukommen zu lassen. Auf dem Markt hatte man sie einfach neben den verstümmelten Leichen anderer Frösche abgestellt.
Lebende Enten und Hühner waren in engen, dreckigen Käfigen eingesperrt, in denen sie zum Verkauf angeboten wurden. Hühner verfügen über eine eigene Sprache mit mehr als 30 verschiedenen Lauten. Auf dem Markt teilten die Tiere ihren Käfig teils mit Artgenossen, die bereits verkauft und getötet worden waren. Auch Schildkröten und andere „exotische“ Wassertiere standen zum Verkauf. Genau wie alle anderen Tiere wollen sie nicht getötet und zu Fleisch verarbeitet werden, sondern einfach in Frieden leben.
Es reicht!
Die sogenannten „Wet Markets“ – darunter auch die Tomohon- und Khlong-Toei-Märkte, sind potenzielle Brutstätten für Zoonosen wie COVID-19, SARS und MERS. Ausscheidungen und andere Körperflüssigkeiten gelangen auf solchen Märkten beispielsweise schnell an die Schuhe von Händlern und Kunden und werden so in Restaurants und Privathaushalte getragen. Die Händler fassen Tiere häufig ohne Handschuhe an und können so Keime verbreiten. Um die Körper toter Schweine und anderer Tiere schwirren Fliegen, und auf Verkaufsflächen und Böden sickert das Blut ausgenommener Fische und anderer geschlachteter Tiere.
PETA Asien hat sich an die zuständigen Gesundheitsbehörden in Indonesien, Thailand und anderen asiatischen Ländern gewandt und ein Ende der tödlichen Tiermärkte gefordert.
Dennoch genügt es nicht, nur eine Schließung dieser Märkte in „fernen Ländern“ zu fordern. Um Pandemien wie COVID-19 in Zukunft zu verhindern, müssen alle Lebendtiermärkte verschwinden, auch die Märkte hier in Deutschland.
Jetzt aktiv werden!
- Jeder von uns kann direkt und sofort dazu beitragen, künftige Pandemien zu verhindern – indem wir Fleisch, Eier und Milchprodukte von unserem Speiseplan streichen. Die einzig nachhaltige und vertretbare Lösung ist eine vegane Lebensweise.
- Bitte fordern Sie außerdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, sich für die Schließung aller weltweiten Lebendtiermärkte stark zu machen.