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Walfang: Die Jagd auf Wale ist brutal und völlig unnötig

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Der kommerzielle Walfang hat viele Walarten über die Jahrhunderte hinweg an den Rand des Aussterbens getrieben. Die Auswirkungen der grausamen Jagd auf Wale zeigen sich auch heute noch, denn einige seit Jahrzehnten geschützte Arten haben sich noch immer nicht erholt.

Obwohl die wenigen noch lebenden Wale heutzutage mit großen Problemen wie etwa der Überfischung durch die Fischereiindustrie und der menschengemachten Zerstörung der Meere zu kämpfen haben, jagen und töten Fischer aus Japan, Norwegen und Island jedes Jahr rund 1.500 der Meeressäuger auf grausame Art und Weise. [1]

Auch auf den Färöer Inseln werden jährlich etwa 1.000 Wale brutal getötet. Damit ignorieren diese Staaten das weltweite Walfangverbot – und das vor dem Hintergrund, dass die grausame Jagd auf Wale sowohl aus wirtschaftlicher als auch wissenschaftlicher Sicht längst überholt und unnötig ist.

Warum werden Wale gejagt und getötet?

Menschen jagen Wale seit dem 11. Jahrhundert für ihr Fleisch, ihre Haut, ihr Fett und ihre Organe. Im Laufe der Zeit wurde Walspeck, auch Waltran genannt, als Basis für Lampenöl, Seife und Margarine genutzt. Während des Ersten Weltkriegs diente Waltran sogar zum Herstellen von Nitroglycerin als Sprengstoffelement. Schätzungen zufolge wurden durch den Walfang allein im 20. Jahrhundert knapp drei Millionen Wale für kommerzielle Zwecke getötet. [2] Arten wie der Blauwal wurden dabei nach wissenschaftlichen Hochrechnungen auf weniger als ein Prozent ihrer ursprünglichen Population dezimiert. [3]

Dank moderner Alternativen müssen wir uns heute nicht mehr mit Seife aus Walfett waschen, denn Kosmetikprodukte und Margarine lassen sich auch aus pflanzlichen Fetten, und damit tierfreundlich, herstellen. Auch die Produktion der in Pottwaldärmen vorkommenden Substanz Ambra ist heutzutage künstlich möglich.

Dennoch betreiben Norwegen und Japan den kommerziellen Walfang auch heute noch in großem Umfang. Als Grund geben die beiden Länder an, die Wale seien für den Rückgang vieler Fischbestände verantwortlich und müssten daher getötet werden. Wie bei der Jagd von Landlebewesen ist dies jedoch nichts weiter als ein Scheinargument, denn es gilt als wissenschaftlich bewiesen, dass der Rückgang der Fischbestände auf die zunehmende Umweltverschmutzung und gnadenlose Überfischung der Meere durch den Menschen zurückzuführen ist. [4] Die Schuld den Walen zuzuweisen und die Tiere deshalb zu jagen und auf grausame Weise zu töten, ist schlichtweg Irrsinn.

Tote Wale auf der Straße auf den Faroer Inseln

Unfassbares Leid durch explodierende Harpunen

Früher gingen Walfänger mit einfachen Harpunen, also Metallhaken, auf die Jagd, mit denen sie die Wale von Schiffen aus beschossen. Heute hingegen erfolgt die Jagd auf Wale vor allem mit der sogenannten Harpunenkanone, die mit einer Sprengladung versehen ist.

Sobald sich das Geschoss mit den Widerhaken nach Abschuss der Kanone bis zu dreißig Zentimeter tief durch die dicke Haut und tief ins Fleisch der Tiere bohrt, explodiert die integrierte Granate. Harpunenkanonen sollen beschossene Wale angeblich schneller töten als die bisher genutzten Waffen, denn die Explosion der eingebauten Sprengladung soll ihr Gehirn zerfetzen – doch in der Praxis funktioniert dies sehr häufig nicht. Oft leiden die panischen Tiere noch minutenlang an schwersten Kopfverletzungen, bis sie schlussendlich qualvoll sterben.

Ein Regierungsbericht aus dem Walfangland Norwegen zeigt auf, dass 18 von 100 mit Harpunen beschossene Wale nicht sofort getötet werden. Beinahe ein Fünftel der angeschossenen Tiere leiden bis zu 25 Minuten lang, bevor sie unter immensen Qualen sterben. Im Durchschnitt dauert der grausame Todeskampf der Tiere sechs Minuten. [5]

wal im meer

Trotz weltweiten Verbots: Norwegen, Japan, Island und die Färöer Inseln jagen Wale noch immer

Im Jahr 1986 hat die Internationale Walfangkommission den kommerziellen Walfang für alle Länder der Welt verboten – zu diesem Zeitpunkt galt fast jede vierte Wal- und Delfinart als vom Aussterben bedroht. [6] Norwegen, Japan und Island ignorieren dieses Verbot aufgrund fehlender Strafen jedoch.

Als größte Walfangnation der Welt hat Norwegen seine Fangquote 2018 sogar um 28 Prozent auf insgesamt 1.278 Tiere erhöht. [7] Als Begründung führte das norwegische Fischereiministerium an, die schwächelnde Walfangindustrie, die zur Kultur des Landes gehört, beleben zu wollen. Zwischen 1993 und 2016 töteten norwegische Walfänger rund 12.000 Wale [2] – mehr als Island und Japan zusammen.

Seit 2019 jagt Japan Wale wieder offiziell. In den Vorjahren rechtfertigte die japanische Regierung den inoffiziellen Walfang damit, das Abschlachten der Wale diene Forschungszwecken. [8] Da der Nutzen von Waljagden in der Wissenschaft bereits widerlegt wurde, ist eher davon auszugehen, dass das Fleisch der Wale schon damals in Kühlhallen landete und – wie heute – zu lukrativen Preisen an Restaurants verkauft wurde.

Schiff strandet an schneebedecktem Land

Es gibt jedoch Hoffnung: Island hat den kommerziellen Walfang 2019 zum ersten Mal seit 17 Jahren ausgesetzt und keinen einzigen Wal mit explodierenden Harpunen getötet. [9] Als Grund wurde genannt, dass die Jagd auf Wale zunehmend unwirtschaftlich wird. Es ist zu teuer, auf Walfang zu gehen, die Boote müssen weiter aufs Meer hinaus fahren, und es gibt keine Käufer für das Fleisch der Tiere.

Aufgrund der Klimaerwärmung und der enormen Lärmbelästigung in den Meeren durch die Schifffahrt ziehen sich viele Walfamilien immer weiter ins Meer zurück. Im April 2020 kündigte das Walfangunternehmen IP-Utgerd an, den Walfang endgültig einzustellen. Islands größtes Walfangunternehmen, Hvalur, ging auch 2020 im zweiten Jahr in Folge nicht auf Walfang.  

Walfang führt zu Image- und dadurch Wirtschaftsschäden  

Es wird Zeit, dass Norwegen, Japan, Island und die zu Dänemark gehörenden Färöer Inseln als letzte Länder der Welt die Jagd auf Wale ein für alle Mal beenden. Das hätte auch wirtschaftliche Vorteile, denn vor allem das vom Tourismus lebende Island könnte sein angeschlagenes Image mit einem Verbot des grausamen Walfangs aufpolieren. [9]

Auch Norwegen leidet wegen dem Walfang unter einem massiven Imageproblem. Japan steht nicht nur wegen des Walfangs stark in der Kritik, sondern auch wegen seiner blutigen Jagd auf Delfine in der Bucht von Taiji.

Delfinschlachten in der Taiji Bucht

Was Sie tun können

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