Beim Wandern in den Bergen kommt es häufig vor, dass wir auf nicht eingezäunten Bergwiesen Weidetieren begegnen. Viele Menschen suchen dann die Nähe zu Kühen, Schafen und Ziegen und wollen sie streicheln oder füttern. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn die Tiere können eine Gefahr in uns Menschen sehen, vor der sie sich schützen wollen!
Für sichere Begegnungen sollten Sie folgende Tipps beachten.
1. Mit Hunden Abstand zu Weidetieren halten
Wer mit einem Hund unterwegs ist, sollte versuchen, die Begegnung mit Weidetieren zu vermeiden oder Weideflächen weiträumig zu umgehen. Wenn das nicht möglich ist, sollte der Hund angeleint durch die kritische Strecke geführt werden. Im Falle eines Angriffs durch ein Rind ist es die sicherere Option, den Hund abzuleinen, damit er und auch Sie selbstständig flüchten können.
2. Nur auf gekennzeichneten Wegen aufhalten
Die wichtigste Regel ist zu Weidetieren Abstand zu halten. Hierfür sind gekennzeichnete Wege eine gute Orientierung. Besonders zu Kuhherden muss großer Abstand gehalten werden. Auf keinen Fall sollte über Zäune geklettert oder durch Kuhherden gelaufen werden.
3. Auf die eigene Körpersprache achten
Nicht alle von uns wissen, wie Tiere auf unsere Körpersprache reagieren. Deshalb gibt es ein paar wenige Grundregeln zu beachten. Machen Sie keine hektischen Bewegungen oder Geräusche und gehen Sie entspannt an den Tieren vorbei und achten Sie darauf, ihnen nicht direkt in die Augen zu sehen. Denn dann wissen auch die Tiere, dass die Situation ungefährlich ist und bleiben ebenfalls entspannt.
4. Keine Streicheleinheiten und Fütterungen
Für viele ist es geradezu verlockend, die Nähe zu den bewundernswerten Tieren zu suchen und sie zu füttern. Doch genau hier lauert besonders hohe Gefahr. Das Füttern einzelner Tiere kann zu Neid bei anderen Tieren führen. Sehr schnell können Sie dann Mittelpunkt dieses Konflikts sein. Deshalb sollte besonders auf nicht eingezäunten Flächen keine Nähe gesucht werden.
5. Besondere Vorsicht bei Nachwuchs
Bei Muttertieren und ihrem Nachwuchs ist besondere Vorsicht geboten. Kälber dürfen nicht gelockt werden und Mutterkühen dürfen Sie nicht zu nahe kommen. Denn dann droht ein Angriff durch den Beschützerinstinkt der fürsorglichen Mutter. Diese Gefahr droht bei jeder Tierart.
6. Alarmzeichen erkennen
Das Absenken des Kopfes, Schnauben und das Scharren mit den Vorderhufen sind die letzten Warnsignale von Rindern vor einem Angriff. Männliche Tiere verteidigen mit diesen Signalen ihre Herde.
7. Im Zweifel rückwärts entfernen
Haben Sie die Warnzeichen bereits erkannt, ist schnelles Handeln gefragt. Entfernen Sie sich in diesem Fall ruhig von dem Tier. Dabei sollten Sie rückwärts nach hinten gehen und dem Tier nicht den Rücken zukehren. Wichtig ist auch, ihnen nicht in die Augen zu sehen. Außerdem sollten Sie sich auf keinen Fall hinlegen oder wegrennen.
8. Gefahren für andere reduzieren
Sollten Sie Menschen beobachten, die diese Regeln nicht befolgen, weisen Sie sie auf die Gefahren hin, die durch den richtigen Umgang vermieden werden können. So können Sie Menschen und Tieren gleichermaßen viel Stress ersparen.
9. Tiere beobachten und bewundern
Es spricht natürlich nichts dagegen, die Tiere von einem sicheren Punkt aus zu beobachten. Ihr friedlicher Charakter lässt sich auch so sehr gut bewundern. So können Sie Ihre Wanderung entspannt ausklingen lassen, ganz ohne Stress für Mensch oder Tier!
10. Lebenshöfe besuchen
Wenn Sie sich näheren Kontakt zu Tieren wünschen, sind Lebenshöfe eine tolle Möglichkeit, um Zeit mit Tieren zu verbringen. Hilfe wird oft sehr gern angenommen, beispielsweise an Besuchstagen mit bestimmten Projekten. Auch Urlaube sind dort manchmal möglich. Hier können Sie sich sicher sein, dass keines der Tiere ausgebeutet und getötet wird.
Was Sie für die Tiere tun können
Meistens hat die Haltung von Kühen auf Weiden einen traurigen Hintergrund. Sie werden nur aufgrund ihres Fleisches oder ihrer Milch gehalten und Mutterkühe werden häufig sehr früh von ihren Kälbern getrennt. Ihnen allen steht ein grausamer Tod im Schlachthof bevor.
Probieren Sie die Vielfalt an veganen Milchalternativen und weisen Sie auch Ihr Umfeld auf das Leid der Tiere hin!