Allein in Deutschland werden laut offiziellen Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft pro Jahr rund 2,5 Millionen Affen, Mäuse, Meerschweinchen, Fische, Schweine, Hunde, Katzen und unzählige weitere Tierarten in sinnlosen Tierversuchen missbraucht, gequält und getötet. [1] Dabei schrecken die Experimentator:innen auch vor den haarsträubendsten Versuchen nicht zurück.
Welche absurden Versuche es an Tieren gibt, die ausschließlich Leid bedeuten, erfahren Sie hier. Das sind sechs der makabersten Experimente an fühlenden Lebewesen.
Welche Tierversuche gibt es? 6 absolut sinnfreie Experimente
1. Mischwesen aus Schaf und Mensch gezüchtet
Neben Schweinen werden auch Schafe mit dem Zweck genmanipuliert und gezüchtet, um als eine Art „Organspendelager“ für den Menschen zu dienen. In solchen Experimenten wurde bereits die DNA von Tierembryos so manipuliert, dass einzelne Organe nicht ausgeprägt werden und stattdessen menschliche Stammzellen die Lücke schließen sollen. Der in diesem skurrilen Tierversuch gezüchtete Schafembryo enthielt dabei nur zu 0,01 Prozent menschliche Zellen [2] – ob diese makabere Forschung jemals für den Menschen „einsatzfähig“ wird, steht in den Sternen – dass sie schon jetzt extremes Leid für fühlende Lebewesen bedeutet, ist hingegen ein Fakt.
Statt Zeit, Geld und Mühe in diese Art von „Frankenstein-Qualzucht“ zu stecken, sollten die Ressourcen lieber in tierfreie Forschungsmethoden wie Organe aus dem 3-D-Drucker investiert werden. Oder direkt in Kampagnen, um mehr Menschen von einer überlebenswichtigen Organspende zu überzeugen.
2. Präriemäuse mit Alkohol vergiftet, um Untreue zu testen
In den USA führte die Oregon Health & Science University Experimente an Präriemäusen durch, um zu testen, ob Alkohol einen Einfluss auf deren Partnerwahl haben würde. [3] Bei den absurden Experimenten wurden jeweils weibliche und männliche Präriemäuse eine Woche lang zusammen in Plastikkisten gesperrt.
Anschließend wurden die Tiere vorsätzlich mit Alkohol vergiftet. Den Mäusen wurden vergleichbaren Mengen von bis zu 15 Flaschen Wein pro Tag verabreicht. Ziel des Experiments war es, anhand einer Reihe skurriler Tests herauszufinden, inwiefern der Alkohol die Partnerwahl und das Aggressivitätslevel der Tiere beeinflusst. Nach dem Experiment wurden die Mäuse getötet, um ihre Gehirne zu sezieren. Es ist absurd anzunehmen, dass derartige Experimente an anderen Lebewesen ernsthaft Rückschlüsse für den Menschen liefern könnten. Stattdessen leiden Hunderte Tiere für unsinnige „Wissenschaft“.
3. Affen mit Elektroschocks am Penis gequält
Fast 2.000 Affen wurden im Wisconsin National Primate Research Center (WNPRC) unter artwidrigsten Umständen gezüchtet und gehalten. Um die Tiere als unfreiwillige „Samenspender“, für diverse Experimente zu missbrauchen und weitere Tiere in Gefangenschaft zu züchten, erhielten Makaken Elektroschocks am Penis. Dadurch sollten sie zum Ejakulieren gezwungen werden. Dabei mussten die Primaten Metallhalsbänder tragen und wurden in speziell ausgestatteten Stühlen fixiert.
Die in den Laboren geborenen Affen werden beispielsweise mit gefährlichen Krankheiten wie dem Zika-Virus und SIV, einem HIV-ähnlichen Virus, infiziert. Anderen Affen mussten für Kognitionstests hungern und schrien, weil sie teils über Stunden von ihren Artgenossen getrennt wurden. Eingesperrt in kahle Metallkäfige und dem permanenten Stress ausgesetzt, entwickelten die Primaten Verhaltensstörungen und verstümmelten sich teilweise gegenseitig so stark, dass Gliedmaßen wie die Schwänze amputiert werden mussten.
4. Affen mit implantierten Elektroden im Gehirn zu „Krafttraining“ gezwungen
An der britischen Newcastle University wurde an Affen getestet, welchen Einfluss Krafttraining wie Klimmzüge und Gewichtheben auf das Gehirn haben kann. Dafür wurden Makaken zunächst Teile der Schädeldecke entfernt, um das Gehirn freizulegen. An diesen Stellen sowie diversen Muskelpartien wie im Unterarm, dem Bizeps, Trizeps, den Schultern und im Rücken implantierten die Experimentator:innen Elektroden. Mittels diesen sollten Messungen durchgeführt werden. Eine Elektrode im Gehirn diente dazu, das Belohnungszentrum des Affen zu stimulieren, um seine Motivation für die kommenden „Übungen“ aufrecht zu erhalten.
Anschließend mussten die Primaten menschliches Krafttraining ausführen: An fünf Tagen in der Woche wurden sie gezwungen, innerhalb von 20 Minuten 50-mal Gewichte von bis zu 6,5 Kilogramm zu stemmen. Die Affen wogen dabei selbst nur 6 bis 6,5 Kilogramm. [4] Nach drei Monaten des „Krafttrainings“ wurden die Makaken getötet und seziert, um die Ergebnisse auszuwerten.
5. Affen mit Spinnenattrappen in Panik versetzt
In den USA gingen rund 36 Millionen Dollar Steuergelder an einen Tierversuch, bei dem in Laboren der amerikanischen Gesundheitsbehörde National Instituts of Health (NIH) gehirngeschädigte Affen in psychologischen Experimenten in Panik versetzt wurden. Im Vorlauf wurde den Affen die Schädeldecke aufgesägt, Gift injiziert und Teile des Gehirns abgesaugt. Dann wurden die traumatisierten Affen in kleine, schwarze Boxen gesperrt, bei welchen durch eine guillotineartige Funktion eine Tür aufgerissen wurde, die eine Plastikspinne- oder Schlange dahinter verbarg – beides Tierarten, bei denen auch wir Menschen von Natur aus mit Angst und Panik reagieren.
Nach dem für die Affen bedrohlichen Tierversuch, der zu keiner einzigen Behandlungs- oder Heilmethode für den Menschen geführt hat, wurden die Tiere getötet oder in anderen Experimenten weiter missbraucht.
6. Mäuse für graue Haare verstrahlt und gefoltert
An der Harvard Universität in den USA setzten Experimentator:innen Mäuse wochenlang unvorstellbaren Qualen aus, um zu der wahnwitzigen Erkenntnis zu gelangen, dass Stress Haare schneller grau werden lässt.
Dabei injizierten die Experimentator:innen den Mäusen stressauslösende Chemikalien – darunter ein Toxin, das 1.000-mal mehr Schmerzen verursacht als der Chili-Extrakt Capsaicin. Den Mäusen wurden zudem die Nebennieren herausgeschnitten und sie wurden radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Daraufhin wurde einigen Mäusen Knochenmarkzellen gespritzt. In weiteren „Stresstests“ wurden zuvor isolierte Mäuse vier Stunden pro Tag in engen Plastikrohren fixiert, wobei die Käfige gekippt und die Tiere einer Art Strobobeleuchtung mit schnellen Lichtwechseln ausgesetzt wurden.
Alternativmethoden: Moderne Wissenschaft ist tierversuchsfrei
95 Prozent aller neuen medizinischen Wirkstoffe, die in Tierversuchen als wirksam und sicher eingestuft werden, werden nicht für den Menschen zugelassen. 100 Prozent aller Tierversuche sind jedoch grausam, unter ethischen Gesichtspunkten niemals rechtfertigbar und Teil eines speziesistischen Denkmusters. Kein Tier darf als fühlendes Lebewesen heutzutage mehr für veraltete, unnütze Wissenschaft sterben. Es gibt immer mehr Alternativmethoden, die Ergebnisse für uns Menschen deutlich zuverlässiger vorhersagen. Diese müssen deutlich stärker vom Staat gefördert werden – auch hier in Deutschland.
Unterstützen Sie jetzt den Ausstieg aus Tierversuchen
Tierversuche sind unzuverlässig, grausam und verschwenden Steuergelder. Mit nur wenigen Klicks und Ihrer Unterschrift können Sie Millionen Kaninchen, Mäusen, Katzen und vielen anderen fühlenden Lebewesen eine Perspektive auf ein leidfreies Leben ohne tägliche Qualen in Versuchslaboren schenken.
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Quellen
[1] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Verwendung von Versuchstieren im Jahr 2019, https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/versuchstierzahlen2019.html (eingesehen am 25.07.2022)
[2] National Geographic (19.02.2018): Mensch-Schaf-Hybride in Labor gezüchtet, https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2018/02/mensch-schaf-hybride-in-labor-gezuechtet (eingesehen am 25.07.2022)
[3] NIH National Library of Medicine (13.01.2020): Differential sensitivity of alcohol drinking and partner preference to a CRFR1 antagonist in prairie voles and mice, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31927017/ (eingesehen am 25.07.2022)
[4] Glover, I. S., & Baker, S. N., (2020): Cortical, corticospinal and reticulospinal contributions to strength training. Journal of Neuroscience, https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.1923-19.2020 (eingesehen am 25.07.2022)