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PETA-Recherchen: Aufdeckungen zu Tierleid in der Wollindustrie

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Gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen machen wir von PETA Deutschland die Misshandlung von Schafen, Ziegen, Kaninchen und Alpakas in der Wollindustrie sichtbar. Bis heute konnten wir Missstände und anhaltendes Tierleid in mehr als 100 Betrieben in sechs Ländern und auf vier Kontinenten aufdecken und öffentlich machen.

Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick zum weltweiten Tierleid bei der Herstellung von Wolle der vergangenen Jahre.

Enthüllungsberichte

Schafwolle: So leiden Schafe weltweit für Wolle

Um über das dokumentierte Tierleid hinwegzutäuschen, schmücken die Wollindustrie und Einzelhandelsgeschäfte ihre Produkte immer häufiger mit Zertifizierungen und Begriffen wie „ethisch produziert“ oder „responsible“. Doch PETAs Enthüllungsberichte zeigen, dass diese Begriffe bedeutungslos sind, wenn es um den Schutz der Tiere geht.  

Die nachfolgenden Recherchen beweisen, dass die Herstellung von Wolle weltweit mit Tierleid verbunden ist: von Australien und den USA über Chile bis England und Schottland.

  • Enthüllungen 2020 – 2022

    2022 – Schafschur Australien

    Videomaterial, das 2022 von PETA aus einem Scherschuppen in Birregurra, Victoria, veröffentlicht wurde, zeigt, wie blutig die Branche ist. Das Video zeigt ein Schaf, das beim Scheren schwer an der Brust verletzt wurde. Blut strömt aus dem Tier, während der Scherer mit einer riesigen Nadel und einem Faden die blutige Wunde grob zunäht.

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    2020 – Schafschur Australien

    Eine Recherche von PETA Asien zeigte 2020 das Leid der Schafe während der Schur. Bei der hastig durchgeführten Prozedur werden die Tiere regelmäßig getreten und ins Gesicht geschlagen. Die eilig vollzogene Schur, die Arbeiter:innen pro Tier statt Stunde angerechnet wird, führt zu blutenden, klaffenden Schnittwunden.

    Ein schwangeres Schaf wurde trotz eines sichtbaren Scheidenvorfalls geschoren und an der Auswucherung mit Schnittwunden traktiert. Das Schaf war schwanger und stand kurz vor der Geburt eines toten Lammes.

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  • Enthüllungen 2018 – 2019

    2019 – Schafschur USA

    2019 dokumentierten Augenzeug:innen von PETA USA, wie in der Wüste von Nevada frisch geschorene Schafe verladen wurden. Dabei wurde beobachtet, wie die gestressten Schafe nicht nur mit bloßen Händen, sondern auch mit sogenannten Sortierpaddeln geschlagen und nach ihnen getreten wurde. Die Arbeiter:innen versetzten die Schafe absichtlich in Panik, viele der Tiere kletterten immer wieder panisch übereinander auf der Suche nach einem Fluchtweg.

    Die Wolle dieser misshandelten Tiere wurde zum damaligen Zeitpunkt unter anderem von dem Unternehmen Bare Ranch verarbeitet, welches mit vermeintlich nachhaltigem und respektvollem Umgang mit den Schafen bei der Herstellung „regionaler Wolle“ wirbt.

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    2018 – Schafschur, England

    2018 beobachtete ein Augenzeuge während einer Recherche in 25 britischen Schurställen massive Misshandlungen: In allen besuchten Betrieben wurden die Schafe geschlagen, getreten, verstümmelt, Arbeiter:innen schlugen mit geballten Fäusten auf die Tiere ein, schmetterten ihren Kopf auf den harten Boden und beschimpften die Schafe mit übelsten Beleidigungen. Einige Tiere wurden durch die Misshandlungen getötet.

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    2018 – Schafschur, Schottland

    Bei einer verdeckten Recherche in Schottland beobachteten Ermittler:innen erneut in allen 24 Wollbetrieben Tierquälerei. Arbeiter:innen schlugen mit Stöcken auf die Tiere ein, um sie für die Schur zusammenzutreiben und verstümmelten ihre Haut. Die Wunden nähten sie ohne die Gabe von Schmerzmitteln einfach mit Nadel und Faden zu.

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    2018 – Schafschur, Australien

    Ende 2017 besuchte ein Augenzeuge 16 Schurställe in South Australia und Victoria und dokumentierte die gleichen schockierenden Misshandlungen, die PETA Asien und PETA USA zuvor mehrfach aufgedeckt hatten. Ein Scherer bekannte sich 2020 nach Anzeigen wegen Tierquälerei schuldig. Trotzdem geht die Misshandlung weiter.

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  • Enthüllungen 2016 – 2017

    2017 – Schafschur, USA

    2017 dokumentierten Ermittler:innen von PETA USA das Leid der Schafe in einem Schurbetrieb in Utah, USA.; zum damaligen Zeitpunkt auch Lieferant einer großen Modemarke, die für ihre Wollprodukte mit Begriffen wie „rigorose[n] Vorgaben“, „starke[n] Partnerschaften mit den Zulieferern“ oder „kein unnötiges Leid zu verursachen“ warb.

    PETA USA deckte in dem Betrieb jedoch massive Tierquälerei auf. Den Schafen wurden bei der Schur zahlreiche Schnittwunden zugefügt und sie wurden gewaltsam mit Peitschen zusammengetrieben – darunter zahlreiche hochschwangere Tiere. Die Augenzeug:innen fanden zudem auf dem Gelände die Skelette zahlreicher toter Schafe und Lämmer.

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    2017 – Schafschur, Australien

    2017 veröffentlichte PETA Asien nach verdeckten Recherchen verstörende Beweise für die Tierquälerei in der australischen Wollindustrie. Auf den Videos ist zu sehen, wie Scherer:innen die Schafe bei der Schur ins Gesicht schlagen, verstümmeln, die Tiere umherwerfen und sie treten. Manche Arbeiter:innen stachen den verängstigten Schafen mit den spitzen Metallscheren in den Kopf. Viele der Tiere bluteten nach der Schur aus Augen, Nase und Mund.

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    2016 – Schafschur, Chile

    2016 veröffentliche PETA USA einen Videobericht über zwei Schafbetriebe in Chile. Das Videomaterial zeigt, wie Schafe zur „Wollproduktion“ verstümmelt werden. Lämmern wurden mit einem Messer die Schwanzwirbel abgetrennt und männlichen Jungtieren unter Schmerzen enge Gummiringe um die Hoden gespannt. Tieren, die für die Industrie nicht mehr von Nutzen sind, wurde mit einem Messer die Kehle durchtrennt und teilweise wurden sie noch bei lebendigem Leib gehäutet.

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  • Enthüllungen 2014 – 2015

    2015 – Schafschur, Argentinien

    2015 deckte PETA USA schockierende Tierquälerei bei argentinischen Wollproduzent:innen des Ovis 21-Netzwerks auf, die mit Begriffen wie „Nachhaltigkeit“ warben. Die Aufnahmen zeigen, wie Arbeiter:innen Lämmern Teile der Ohren abschnitten, ihnen zur Kastration enge Ringe um die Hoden spannten und den Tieren ohne Betäubung Teile des Schwanzes abschnitten. Durch die hastig durchgeführte Schur trugen viele Schafe blutig klaffende Schnittwunden davon. Einige der Wunden wurden eilig und ebenfalls ohne Betäubung mit Nadel und Faden zugenäht.

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    2015 – Schafschur, Australien

    Augenzeug:innen stießen während einer 2015 veröffentlichten Recherche auf einem großen Betrieb in Australien auf schockierende Tierquälerei. Ein Arbeiter riss einem Schaf sein Horn aus; ein anderer rammte zwei Tieren die Finger in den Anus, um sie schneller über die Rampe in den Schurstall zu treiben. Ein Lamm wurde von einem Arbeiter zu Boden geschmettert. Er lachte, nachdem er das Tier zum Sterben in ein Gehege warf. Beim Mulesing wurden zahlreichen Lämmern ohne die Gabe von Schmerzmitteln ganze Fleischstücke vom Hinterteil geschnitten.

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    2014 – Schafschur, Australien

    2014 veröffentliche PETA USA Undercover-Recherchen aus der australischen Wollindustrie. Die Aufnahmen stammen aus Schurbetrieben in den Bundesstaaten South Australia, Victoria und New South Wales – Hauptproduktionsgebiete für australische Wolle. Zu sehen ist, wie Arbeiter:innen Schafe während der Schur schlagen, treten, sie verstümmeln und herumwerfen. Klaffende Wunden wurden provisorisch zugenäht.

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    2014 – Schafschur, USA

    2014 machte PETA USA mit einem Enthüllungsvideo erstmals die Misshandlung von Schafen publik. Die Aufnahmen entstanden auf 14 Tierhaltungsbetrieben in Wyoming, USA. Wyoming ist der zweitgrößte wollproduzierende Bundesstaat der USA. Das Video zeigt, wie Arbeiter:innen die Schafe in allen Betrieben mit voller Wucht auf den Holzboden schmettern, auf die hilflosen Schafe einschlagen und ihnen während der Schur ganze Körperteile abschneiden. Einem Tier brach ein Arbeiter das Genick. Vier der Scherer:innen wurden vor Gericht verurteilt. [1]

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Kaschmirwolle: So leiden Ziegen für Kaschmir

Neben Schafen werden auch Ziegen weltweit für Kaschmirwolle gequält und getötet. Kaschmir wird oft als „Naturmaterial“ vermarktet. Dabei verschweigt die Industrie, dass den Tieren gewaltvoll und unter Panik die Haare ausgerissen oder abgeschoren werden. Auch für Kaschmir werden Ziegen gewaltsam getötet, wenn sie die erforderliche „Leistung“ nicht mehr erfüllen.

Diese Aufdeckungen dokumentieren das unfassbare Tierleid von Ziegen für Kaschmirwolle.

  • Enthüllung 2023

    2023 – Schur und Kastration von Ziegen, Mongolei

    PETA Asien veröffentlichte 2023 zum zweiten Mal enormes Tierleid in Kaschmirbetrieben; die Wolle aus einigen der Betriebe wurde mit Begriffen wie „nachhaltig“ oder „verantwortungsbewusst“ vermarket. Doch die Aufnahmen zeigen, wie Arbeiter:innen Ziegen an Beinen und Hörnern zu Boden zerren und ihnen bei der Schur nicht nur die Haare, sondern auch ganze Hautstücke ausreißen.

    Ein Arbeiter schnitt Ziegenkitzen mit einem unsterilen Messer ohne Betäubung den Hodensack auf, um die Hoden mit bloßen Händen herauszuziehen. Eine verbreitete Methode zur Kastration in der Kaschmirindustrie.

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  • Enthüllung 2019

    2019 – Ziegenschur, Mongolei und China

    PETA Asien enthüllte 2019 erstmals die Tierquälerei und grausame Tötung von Ziegen für Kaschmirprodukte in der Mongolei und in China – den führenden Produktionsländern des weltweit vermarkteten Kaschmirs. Die Aufnahmen zeigen, wie Ziegen vor Schmerz schreien, während Arbeiter:innen ihnen die Haare herausreißen oder abschneiden. „Unprofitable“ Ziegen kommen ins Schlachthaus. Dort wird ihnen mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen und anschließend und häufig noch bei vollem Bewusstsein die Kehle durchtrennt.

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Online-Petition
Helfen Sie, den Verkauf von Kaschmirwolle zu beenden!
C&A, Galeria Karstadt Kaufhof, Hugo Boss und Co.: Fordern Sie die Unternehmen auf, Kaschmir konsequent aus ihren Sortimenten zu streichen.
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Mohairwolle: So leiden Ziegen für Mohair

Neben Kaschmir leiden unzählige Ziegen bei der Produktion von Mohairwolle. Die Tiere werden häufig unter grauenvollen Bedingungen gehalten, bei der Schur herumgezerrt, verletzt und getötet, sobald sie als nicht mehr „rentabel“ gelten. Enthüllungen decken die Tierquälerei hinter Mohair auf.

  • Enthüllung 2018

    2018 – Schur von Angoraziegen, Südafrika

    2018 deckte PETA Asien das Tierleid von Angoraziegen bei der Herstellung von Mohairwolle in Südafrika auf: Viele Ziegen waren kotverdreckt. Für die Schur wurden die Tiere gefesselt und Arbeiter:innen schnitten ihnen ohne Betäubung ganze Hautstücke ab. Ein Mitarbeiter gab zu, dass viele Ziegen nach der Schur an Unterkühlung sterben. Wenn ihr Fell wertlos ist oder die Tiere krank werden, werden sie getötet. Ein Arbeiter hackte einer lebenden Ziege einfach den Kopf ab.

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Alpakawolle: So leiden Alpakas für Alpakawolle

Alpakas sind eine überzüchtete Kamelart, die zur Herstellung von Alpakawolle ausgebeutet wird. Wie den meisten Tieren in der Wollindustrie wurde ihnen über Jahrhunderte der Fellwechsel weggezüchtet, wodurch sie ihre Körpertemperatur nicht mehr selbst regulieren können. Für die empfindlichen Fluchttiere bedeutet die nun notwendige Schur unter Zeitdruck Panik und Schmerzen.

  • Enthüllung 2020

    2020 – Alpakaschur, Peru

    2020 veröffentliche PETA USA schockierendes Videomaterial aus Alpakabetrieben. Auf den Aufzeichnungen ist zu sehen, wie Arbeiter:innen die Alpakas schlagen, treten, am Schwanz umherzerren, sie gewaltvoll fesseln und ihnen bei der Schur unter Zeitdruck blutige Wunden in die Haut schneiden. Auch schwangere Tiere wurden mit Gewalt auf die Schurtische geworfen. Viele Tiere spuckten vor Angst.

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Angorawolle: So leiden Kaninchen für Angorawolle

Angorakaninchen leiden massiv unter den Herstellungsbedingungen für Angorawolle. Die sensiblen Tiere werden häufig in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Nach der Schur verfallen viele der Kaninchen in eine Art Schockstarre. Weshalb Angorawolle immer mit Tierleid in Verbindung steht, zeigen die folgenden Aufdeckungen.

  • Enthüllung 2013 – 2014

    2014 – Angorazucht und Schur, China

    2014 deckte PETA Asien zum zweiten Mal das schockierende Tierleid hinter Angorawolle auf; dieses Mal wurde sie als „artgerecht“ vermarktet und PETA Asien wurde von den Vertreter:innen eines internationalen Modeunternehmens begleitet. Das Fazit auf allen fünf Betrieben war vernichtend: Kaninchen, die lebend gerupft oder mit Messern geschoren wurden, lagen nach der Tortur zum Teil völlig regungslos in ihren winzigen Käfigen; zudem waren viele Tiere stark verdreckt und wirkten krank.

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    2013 – Angorazucht und Schur, China

    2013 deckte PETA Asien zum ersten Mal die katastrophalen Zustände der Kaninchen in chinesischen Wollbetrieben auf. Kaninchen wurden allein und völlig isoliert in verdreckten, winzigen Käfigen eingesperrt. Viele Kaninchen litten unter schweren Krankheiten wie Infektionen, Mangelernährung und Blindheit. Blutige Verletzungen nach der traumatisierenden Schur, bei der die Tiere häufig auf einer Streckbank fixiert wurden, waren an der Tagesordnung.

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Helfen Sie den Tieren in der Wollindustrie!

Obwohl Ziegen nachweislich bei der Schur leiden, gibt es noch immer Modeunternehmen, die Kaschmir verkaufen. Setzen Sie sich gemeinsam mit uns und unzähligen Tierfreund:innen für die Ziegen ein und fordern Sie, den Verkauf von Kaschmirwolle zu beenden!