Eine regelmäßige Zahnkontrolle und -pflege ist essenziell – das gilt für Hunde genau wie für den Menschen. Zahnprobleme können bei Tieren akut auftreten, beispielsweise durch Unfälle ausgelöst werden oder sich mit der Zeit entwickeln.
Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zur Zahnpflege Ihres tierischen Mitbewohners und Infos zur Vorsorge von Krankheiten.
Tipps für die richtige Zahnpflege: Welche Mittel helfen am besten?
Nach der Nahrungsaufnahme schlecken Hunde mehrmals mit der Zunge über ihre Zähne, um den Mundraum von Nahrungsresten zu befreien und die Zähne zu säubern – doch das reicht nicht immer aus. Mit diesen Tipps tragen Sie zu einer gesunden Mundhygiene bei Ihren tierischen Begleitern bei.
Zähneputzen: Regelmäßiges Putzen der Zähne ist wichtig für eine gute Mundhygiene
Im Idealfall sollten Sie mit dem Putztraining spielerisch im Welpenalter beginnen. Wenn Sie geduldig und behutsam vorgehen, kann sich aber auch Ihr erwachsener tierischer Mitbewohner an das tägliche Ritual gewöhnen.
Wie oft soll man dem Hund die Zähne putzen?
Idealerweise sollten Sie Ihrem Hund täglich die Zähne putzen. Zahnbelag kann sich bereits nach drei bis fünf Tagen zu Zahnstein verhärten, der dann oft nur noch professionell von Tierärzt:innen entfernt werden kann. Wenn tägliches Zähneputzen nicht möglich ist, wird empfohlen, die Zähne des Hundes mindestens zwei- bis dreimal pro Woche zu putzen.
Wie kann ich dem Hund die Zähne putzen?
Zur Mundhygiene beim Hund gibt es spezielle Tierzahnbürsten und -zahnpasta. Für das Zähneputzen empfehlen sich eigens für Tiere entwickelte Zahnbürsten:
- Diese sind so geformt, dass alle Winkel der Mundhöhle gut erreicht werden.
- Einige Tierhalter:innen haben mit sogenannten Fingerzahnbürsten gute Erfahrungen gemacht, die auf den Zeigefinger gesteckt werden und eine bessere Führung ermöglichen.
Beginnen Sie langsam, indem Sie die Zahnbürste sanft an die Zähne und das Zahnfleisch des Hundes führen. Bürsten Sie in kreisenden Bewegungen, um Plaque zu entfernen. Konzentrieren Sie sich auf die äußeren Oberflächen der Zähne, da die Zunge die inneren Oberflächen der Zähne reinigt.
Belohnen Sie ihn mit Lob und Leckerlis, um das Zähneputzen als positives Erlebnis zu etablieren.
Zur Reinigung gibt es spezielle pflanzliche und gut schmeckende Zahncremes für Tiere, die sie unbedenklich schlucken können.
Kann ich meinem Hund mit Kokosöl die Zähne putzen?
Ja, Kokosöl eignet sich zur sanften Zahnreinigung bei Hunden: Kokosöl hat antibakterielle, antifungale und antiseptische Eigenschaften, die zur Zahngesundheit Ihres Hundes beitragen können.
Vorteile von Kokosöl
- Antibakteriell: Hilft, Bakterien im Mund zu reduzieren und schlechten Atem zu bekämpfen.
- Sicher zu schlucken: Kokosöl ist für Hunde unbedenklich, wenn es verschluckt wird.
- Entzündungshemmend: Kann helfen, Entzündungen im Zahnfleisch zu reduzieren.
Kaustangen zur Zahnpflege
Bieten Sie Ihrem Hund regelmäßig Kausnacks an – es gibt zahlreiche tierfreundliche Knabbereien wie vegane Kauknochen. Beim mechanischen Kauvorgang wird Belag abgerieben und das Zahnfleisch massiert, sodass sich deutlich langsamer Ablagerungen bilden, die zu Zahnstein führen könnten.
Vorsicht: Lassen Sie Hunde niemals unbeaufsichtigt mit Kauartikeln, da sie sich an ihnen verschlucken können.
Zahnpflege-Pulver und -Spray:
Zahnpflege-Pulver aus Algen wie z. B. Seealgenmehl ist eine natürliche Ergänzung zur Zahnpflege Ihres Hundes. Es wird einfach über die Nahrung gestreut und hilft, die Bildung von Zahnstein und Plaque zu reduzieren. Die enthaltenen Enzyme und Mineralien wirken bereits im Mund und unterstützen die Zahngesundheit, indem sie Zahnbeläge aufweichen und die Speichelproduktion fördern.
Dentalsprays sind eine praktische Alternative zur Zahnbürste. Sie werden direkt auf die Zähne des Hundes gesprüht und helfen, Zahnbelag und Mundgeruch zu bekämpfen. Viele Dentalsprays enthalten natürliche Inhaltsstoffe, die antibakteriell wirken und das Zahnfleisch pflegen. Sie sind einfach anzuwenden und werden von vielen Hunden gut toleriert.
Tierärztliche Kontrollen und professionelle Zahnreinigung
Falls sich ein Hund gar nicht an das Zähneputzen gewöhnen kann, sollte tierärztliches Fachpersonal bei Bedarf eine professionelle Zahnreinigung unter Narkose durchführen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind dafür unbedingt notwendig:
- Bei Tieren bis fünf Jahren reicht ein jährlicher Check-up,
- ältere Tiere sollten in kürzeren Abständen untersucht werden,
- bei Verdacht oder bei älteren Tieren ist auch ein Zahnröntgen zu empfehlen.
Mundhygiene wirkt sich auf die allgemeine Gesundheit von Hunden aus
Hunde werden aufgrund guter Pflege und Fürsorge, Ernährung sowie medizinischer Versorgung heutzutage deutlich älter als früher. „Rassebedingt“ oder spätestens im hohen Alter haben viele unserer tierischen Mitbewohner deswegen oft Zahnprobleme wie Zahnstein und Entzündungen im Mundraum. Doch ein gesundes Gebiss ist immens wichtig, denn es schützt die Organe, das Gefäßsystem und die allgemeine Gesundheit unserer tierischen Begleiter.
Die „Selbstreinigung“ der Zähne schützt nicht ausreichend vor Zahnstein, welcher Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis begünstigt. Daher ist es wichtig, dass Tierhalter:innen ihre Schützlinge bei der Zahnpflege unterstützen.
Zahnprobleme beim Hund erkennen – und anderen Erkrankungen vorbeugen
Zahnerkrankungen beginnen mit der Bildung von Plaques, die sich als Beläge auf der Zahnoberfläche ansammeln. Nahrungsreste, Bakterien und deren Stoffwechselprodukte härten in Verbindung mit Salzen aus dem Speichel der Tiere aus und werden zu Zahnstein. Zahnstein führt unbehandelt zu schmerzhaften Entzündungen und schließlich zum Zahnausfall.
Wird Zahnstein nicht entfernt, stellt er eine Gefahr für den gesamten Körper dar: Plaque und Zahnstein enthalten Milliarden Bakterien, die dauerhaft in den Organismus eindringen und dabei nicht nur das Immunsystem angreifen, sondern auch das gesamte Organsystem schädigen können.
So erkennen Sie Zahnprobleme bei Hunden:
- Veränderungen beim Ess- und Kauverhalten: Wenn Tiere beim Kauen Schmerzen haben, vermeiden sie es, harte Nahrung zu essen – oder verweigern die Nahrungsaufnahme komplett.
- Mundgeruch: Wenn Ihnen ein schlecht riechender Atem bei Ihrem tierischen Mitbewohner auffällt, sollten Sie die Zähne Ihres Vierbeiners genauer untersuchen lassen und dringend einen Tierarzt oder eine Tierärztin kontaktieren.
- Zahnstein: Bei sichtbaren, meist gelblich-bräunlichen Ablagerungen auf den Zähnen handelt es sich meist um Zahnstein.
- Zahnfleischentzündungen: Ein deutlich geröteter Zahnfleischsaum ist ein eindeutiges Symptom für Entzündungen des Zahnfleisches. Achten Sie auch darauf, ob Ihr tierischer Mitbewohner möglicherweise unter Zahnfleischbluten oder Zahnverlust leidet.
- Gewichtsverlust und Verdauungsstörungen: Ein veränderter Appetit führt oft dazu, dass Hunde an Gewicht verlieren.
- Weitere Symptome wie Kopfschütteln, Reiben und Kratzen mit den Pfoten am Mund.
- Abgeschlagenheit, Trägheit und eine verringerte Lebensfreude können ebenfalls Anzeichen für Erkrankungen im Mundraum sein – hier sollte dringend eine Kontrolle durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin stattfinden.
Lassen Sie bei der jährlichen tierärztlichen Routineuntersuchung den Zahnstatus aller 42 Hunde- oder aller 30 Katzenzähne kontrollieren. Mit einem jährlichen Check der Zähne können Sie sicherstellen, dass Zahnprobleme möglichst früh erkannt und behandelt werden, um Ihrem Vierbeiner Schmerzen zu ersparen und seine Gesundheit zu schützen.
So erkennen Sie, ob Ihr tierischer Mitbewohner krank ist
Grundsätzlich gilt: Beobachten Sie Ihren tierischen Mitbewohner aufmerksam. Sollten Sie Veränderungen im Verhalten oder hinsichtlich seines Allgemeinzustands feststellen, ist Vorsicht geboten: Überprüfen Sie, ob es Auffälligkeiten im Bereich von Augen, Ohren, Nase, Mund, Fell und Haut gibt.
Fragen Sie im Zweifel immer nach tierärztlichem Rat – rechtzeitige Untersuchungen und Befunde können Leben retten.