Eine regelmäßige Zahnpflege und -kontrolle ist wichtig – das gilt für Katzen genau wie für den Menschen. Zahnprobleme können sich mit der Zeit bei Tieren entwickeln, akut auftreten, aber auch beispielsweise durch Unfälle ausgelöst werden.
Hier finden Sie Tipps zur effektiven und tierfreundlichen Zahnpflege bei Katzen – und wie Sie damit die allgemeine Gesundheit Ihres tierischen Mitbewohners fördern!
Zahnpflege bei Katzen: Tipps zur richtigen Mundhygiene und Prävention von Krankheiten
Katzen, die mit Menschen zusammenleben, werden aufgrund guter Pflege und Fürsorge, Ernährung sowie medizinischer Versorgung heutzutage oftmals ziemlich alt. Doch spätestens im hohen Alter haben viele unserer tierischen Begleiter Zahnprobleme wie Zahnstein und Entzündungen im Mundraum.
Ein gesundes Gebiss ist jedoch wichtig, denn es schützt die Organe, das Gefäßsystem und die allgemeine Gesundheit unserer tierischen Mitbewohner.
Ist Zahnreinigung bei Katzen sinnvoll?
Mundhygiene ist für die allgemeine Gesundheit von Katzen wichtig: Ein ungepflegtes Gebiss bei Tieren ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Die „Selbstreinigung“ der Zähne schützt Katzen nicht ausreichend vor Zahnstein, der Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis begünstigt. Es ist wichtig, dass Tierhalter:innen ihre Schützlinge bei der Zahnpflege unterstützen.
Die richtige Zahnpflege: Wirksame Methoden für eine gesunde Mundhygiene und allgemeine Gesundheit
Nach der Nahrungsaufnahme lecken Katzen sich meist mehrfach mit der Zunge über ihre Zähne, um den Mundraum von Nahrungsresten zu befreien und die Zähne zu säubern. Doch das reicht nicht immer aus.
Mit diesen Tipps tragen Sie zu einer gesunden Mundhygiene bei Ihren tierischen Mitbewohnern bei.
Soll man die Zähne einer Katze putzen?
Es empfiehlt sich, die Zähne einer Katze regelmäßig zu putzen (wenn sie daran gewohnt ist und es akzeptiert), um Zahnbelag zu entfernen und die Bildung von Zahnstein zu verhindern – und damit Zahnerkrankungen wie Zahnfleischentzündungen und Karies vorzubeugen.
Wie kann ich meiner Katze die Zähne putzen?
- Verwenden Sie eine spezielle Zahnbürste und Zahnpasta für Katzen.
- Gewöhnen Sie Ihre Katze langsam an das Zähneputzen: Beginnen Sie damit, den Mund der Katze vorsichtig zu berühren und belohnen Sie Ihre Katze für ihre Kooperation.
- Machen Sie das Zähneputzen zu einem regelmäßigen Ritual, idealerweise täglich oder so oft wie möglich.
Wie oft sollte man die Zähne der Katze putzen?
Idealerweise sollten die Zähne Ihrer Katze täglich geputzt werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen und die (Zahn-)Gesundheit des Tieres sicherzustellen. Wenn das nicht möglich ist, versuchen Sie es mindestens zwei- bis dreimal pro Woche.
Im Idealfall sollten Sie mit dem Putztraining spielerisch im Babyalter beginnen. Wenn Sie geduldig und behutsam vorgehen, kann sich aber auch eine erwachsene Katze an das tägliche Ritual gewöhnen.
Welche Zahnbürste für die Katze?
Es gibt verschiedene Zahnbürsten, die speziell für Katzen entwickelt wurden – darunter:
- Fingerzahnbürsten werden auf den Finger gesteckt und ermöglichen eine bessere Kontrolle beim Zähneputzen. Sie sind oft aus weichem Silikon gefertigt und schonend für das Zahnfleisch.
- Doppelkopf-Zahnbürsten haben zwei Bürstenköpfe in unterschiedlichen Größen, um sowohl die Vorder- als auch die Hinterzähne effektiv zu reinigen.
- 360-Grad-Zahnbürsten haben Borsten rund um den Kopf, sodass sie die Zähne aus allen Winkeln reinigen können.
Welche Zahnpasta für Katzen?
Achten Sie bei Zahnpasta für Katzen darauf, dass das Produkt speziell für Katzen und pflanzlich ist.
- Natürliche Inhaltsstoffe: Wählen Sie Zahnpasten, die aus natürlichen und pflanzlichen Inhaltsstoffen bestehen. Diese sind oft schonender für die Zähne und das Zahnfleisch von Katzen.
- Enzymatische Formulierungen: Zahnpasten können Enzyme enthalten, die helfen, Plaque und Bakterien zu bekämpfen.
- Ohne schädliche Zusatzstoffe: Achten Sie darauf, dass die Zahnpasta frei von Fluorid, Xylitol und anderen Inhaltsstoffen ist, die für Katzen schädlich sein können. Kaufen Sie speziell für Katzen entwickelte Zahnpasten.
- Zahnpflege-Sets: Es gibt (pflanzliche) Zahnpflege-Sets, die sowohl Zahnpasta als auch Zahnbürste enthalten und eigens für Katzen entwickelt wurden.
Kauen kann zur Mundhygiene bei Katzen beitragen
Kauen kann die Mundhygiene bei Katzen verbessen, entsprechende Produkte können eine gute Ergänzung zur regelmäßigen Zahnpflege sein, sie ersetzen das Zähneputzen jedoch nicht.
- Es gibt spezielle Kauartikel für Katzen, die dazu beitragen, Zahnbelag zu reduzieren und das Zahnfleisch zu massieren. Diese Artikel sind oft aus natürlichen Materialien und enthalten keine schädlichen Zusatzstoffe.
- Zahnpflege-Snacks für Katzen sind so konzipiert, dass sie beim Kauen die Zähne reinigen. Sie haben häufig eine spezielle Textur, die hilft, Plaque und Zahnstein zu entfernen.
- Einige Katzen mögen es, auf Holzsticks zu kauen. Achten Sie darauf, dass die Sticks aus ungiftigem Holz bestehen und keine scharfen Kanten haben, die die Katze verletzen könnten.
- Spielzeug: Es gibt auch extra Zahnpflege-Spielzeug, das beim Kauen die Zähne reinigt und gleichzeitig für Unterhaltung sorgt.
Beim mechanischen Kauvorgang wird Belag abgerieben und das Zahnfleisch massiert, sodass sich deutlich langsamer Ablagerungen bilden, die zu Zahnstein führen könnten.
Vorsicht: Lassen Sie Katzen niemals unbeaufsichtigt mit Kauartikeln, da sie sich an ihnen verschlucken und verletzen können.
Professionelle Zahnreinigung
Falls sich eine Katze gar nicht an das Zähneputzen gewöhnen kann, sollte bei Bedarf tierärztliches Fachpersonal eine professionelle Zahnreinigung unter Narkose durchführen. Dafür sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Tierärzt:innen unbedingt notwendig:
- Bei Katzen bis fünf Jahren reicht ein jährlicher Check-up,
- ältere Tiere sollten in kürzeren Abständen untersucht werden,
- ein Zahnröntgen empfiehlt sich bei älteren Katzen und auch bei Verdacht auf FORL.
Was kostet eine Zahnstein-Entfernung bei Katzen mit Narkose?
Die Kosten für eine Zahnstein-Entfernung bei Katzen unter Narkose können variieren, je nach Tierarztpraxis und Region. Im Allgemeinen liegen die Kosten für eine einfache Zahnstein-Entfernung zwischen 100 und 200 Euro, sie können jedoch auch höher ausfallen. Diese Kosten umfassen oft die Narkose, die eigentliche Zahnstein-Entfernung und häufig auch eine Nachuntersuchung.
Zusätzliche Kosten können anfallen, wenn weitere zahnmedizinische Behandlungen notwendig sind, etwa Zahnextraktionen oder Blutuntersuchungen. Es ist immer eine gute Idee, vorab einen Kostenvoranschlag bei Ihrer Praxis einzuholen.
Regelmäßige Routineuntersuchungen zum Check der Zähne
Jede zweite Katze über fünf Jahren leidet unter der FORL-Erkrankung (Feline odontoklastische resorptive Läsionen), die zu extrem schmerzhaften Zahnschäden führt. Oft kann diese Erkrankung beim Röntgen entdeckt werden. Stellen Sie bei Verdacht sicher, dass bei der tierärztlichen Untersuchung eine entsprechende Röntgenuntersuchung der Zähne gemacht wird.
Lassen Sie bei der jährlichen tierärztlichen Routineuntersuchung den Zahnstatus aller 30 Katzenzähne kontrollieren. Mit den regelmäßigen Zahnchecks können Sie sicherstellen, dass Probleme möglichst früh erkannt und behandelt werden, um Ihrer Katze Schmerzen zu ersparen und ihre allgemeine Gesundheit zu schützen.
Zahnprobleme bei Katzen erkennen – und anderen Erkrankungen vorbeugen
Zahnerkrankungen beginnen mit der Ansammlung von Plaque auf der Zahnoberfläche: Diese Beläge bestehen aus Nahrungsresten, Bakterien und deren Stoffwechselprodukten, die in Verbindung mit Speichelsalzen zu Zahnstein verhärten.
Unbehandelter Zahnstein kann zu schmerzhaften Entzündungen und schließlich zum Zahnausfall führen.
Wenn Zahnstein nicht entfernt wird, kann er den gesamten Körper gefährden: Plaque und Zahnstein enthalten Milliarden von Bakterien, die kontinuierlich in den Organismus eindringen. Dies kann nicht nur das Immunsystem schwächen, sondern auch das gesamte Organsystem schädigen.
Wie schnell bildet sich Zahnstein bei Katzen?
Zahnstein bei Katzen kann sich relativ schnell bilden. Bereits innerhalb von 24 bis 72 Stunden kann sich Plaque, eine Ansammlung von Essensresten, Speichel und Bakterien, verhärten und zu Zahnstein werden, wenn sie nicht entfernt wird.
Regelmäßige Zahnpflege ist daher sehr wichtig, um die Bildung von Zahnstein zu verhindern.
Warum hat meine Katze Zahnstein?
Zahnstein bei Katzen entsteht hauptsächlich durch die Verhärtung von dem als Plaque bezeichneten Zahnbelag aus Nahrungsresten, Bakterien und Speichelbestandteilen. Wenn dieser Belag nicht regelmäßig entfernt wird, mineralisiert er durch den Speichel und wird zu hartem Zahnstein.
Einige häufige Ursachen für Zahnstein bei Katzen sind:
- Alter: Ältere Katzen sind häufiger betroffen.
- Ernährung: Bestimmte Nahrung begünstigt die Bildung von Plaque.
- Genetik: Manche Katzen sind genetisch anfälliger für Zahnstein.
- Mangelnde Zahnpflege: Regelmäßiges Zähneputzen kann helfen, Plaque zu entfernen, bevor sie sich verhärtet.
Symptome von Zahnstein können gelbliche oder bräunliche Verfärbungen der Zähne, Mundgeruch und entzündetes Zahnfleisch sein.
So erkennen Sie Zahnprobleme bei Katzen:
- Veränderungen beim Ess- und Kauverhalten: Wenn Katzen beim Kauen Schmerzen haben, vermeiden sie es, harte Nahrung zu essen – oder verweigern die Nahrungsaufnahme komplett.
- Gewichtsverlust und Verdauungsstörungen: Ein veränderter Appetit führt oft dazu, dass Katzen an Gewicht verlieren
- Mundgeruch: Wenn Ihnen ein schlecht riechender Atem bei Ihrer Katze auffällt, sollten Sie eine Tierarztpraxis kontaktieren und die Zähne genauer untersuchen lassen.
- Zahnstein: Bei sichtbaren, meist gelblich-bräunlichen Ablagerungen auf den Zähnen handelt es sich meist um Zahnstein.
- Zahnfleischentzündungen: Ein deutlich geröteter Zahnfleischsaum ist ein eindeutiges Symptom für Entzündungen des Zahnfleisches. Achten Sie auch darauf, ob Ihre Katze möglicherweise unter Zahnfleischbluten oder Zahnverlust leidet.
- Symptome wie Kopfschütteln, Reiben und Kratzen mit den Pfoten am Mund deuten auf Probleme mit den Zähnen hin.
- Auch Abgeschlagenheit, Trägheit und eine verringerte Lebensfreude können Anzeichen für Erkrankungen im Mundraum sein – hier sollte dringend eine tierärztliche Kontrolle stattfinden.
So erkennen Sie, ob Ihre Katze krank ist
Grundsätzlich gilt: Beobachten Sie Ihren tierischen Mitbewohner aufmerksam. Sollten Sie Veränderungen im Verhalten Ihrer Katze oder hinsichtlich ihres Allgemeinzustands feststellen, ist Vorsicht geboten: Überprüfen Sie, ob es Auffälligkeiten im Bereich von Augen, Ohren, Nase, Mund, Fell und Haut gibt.
Fragen Sie im Zweifel immer nach tierärztlichem Rat: Denn rechtzeitige Untersuchungen und Befunde können Leben retten.