Noch immer gibt es in Deutschland Zoohandlungen, Gartencenter und Baumärkte, die fühlende Lebewesen wie billige Ware zum Kauf anbieten. Die sogenannten Zoofachgeschäfte sind vor allem für Menschen verlockend, die oft aus einer Laune heraus ganz spontan ein „Haustier“ kaufen. Fühlende Lebewesen sind jedoch keine Ware und auch keine Geschenke. Jeder Kauf eines Tieres in einer Zoohandlung unterstützt ein ausbeuterisches Milliardengeschäft und damit massives Tierleid.
In diesem Beitrag erfahren Sie alles über das Tierleid, das durch Zucht und Handel mit „Haustieren“ in Zoofachgeschäften, Baumärkten und Gartencentern ausgelöst wird – und weshalb Sie ein Tier niemals kaufen, sondern immer adoptieren sollten.
Keine gesetzlichen Regelungen für Tierhaltung in Zoohandlungen
Der Handel mit sogenannten Heimtieren wächst seit Jahren. 2021 lebten rund 34,7 Millionen Tiere in deutschen Haushalten – jene in Terrarien oder Aquarien nicht mitgezählt. [1] Vor allem die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns sorgten für einen sprunghaften Anstieg der Zahlen. Es ist davon auszugehen, dass viele der Hunde, Katzen und Nager aus Zoohandlungen, Gartencentern und Baumärkten stammen.
Das unvorstellbare Leid aber, für das diese Branche verantwortlich ist, ist für Außenstehende nicht erkennbar. Da in Deutschland spezifische gesetzliche Regelungen für den Zoohandel fehlen, befinden sich jährlich Millionen Lebewesen in einem quasi „rechtsfreien Raum“. Sie sind der Willkür und Profitmaximierung einiger Menschen unterworfen, die sie als „Stückware“ ansehen.
Wo kommen die Tiere aus der Zoohandlung her?
In der Regel schaffen Zoohandlungen, Baumärkte und Gartencenter keine Transparenz über die Herkunft der dort angebotenen Tiere. Auf Nachfrage suggerieren sie den Kund:innen meist, die Tiere würden von „guten Züchter:innen nebenan“ und damit aus „guten Verhältnissen“ stammen. Das ist jedoch oftmals nicht der Fall. Die meisten Lebewesen, die in Zoohandlungen, Gartencentern und Baumärkten verkauft werden, stammen aus Massenzuchten, in denen sie unter katastrophalen Zuständen „produziert“ werden. Oder von kleinen Vermehrer:innen, bei denen auch nur der Profit und nicht das einzelne Lebewesen im Fokus steht. Im Vordergrund steht der dauerhafte Nachschub an Jungtieren und neuer „Ware“. Das liegt auch an dem florierenden Geschäft mit Jungtieren. Was zählt, ist die Masse, denn darüber lassen sich Gewinne einfahren. Das Tier als fühlendes Individuum zählt im Heimtiergewerbe nichts.
Eine im Jahr 2015 von PETA veröffentlichte Recherche im Heimtierhandel konnte die grauenvollen Zustände der Zuchtindustrie für den deutschen „Heimtiermarkt“ aufzeigen. Tausende Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen, Ratten und Mäuse vegetierten in Zuchtanlagen großer und kleiner Züchter:innen inmitten ihrer eigenen Ausscheidungen. Die Tiere wurden derart vernachlässigt, dass ein großer Teil von ihnen Verletzungen und Erkrankungen aufwies. Der massive Stress führte unter den Tieren teilweise zu Kannibalismus.
Welche Tiere gibt es in einer Zoohandlung?
Zoohandlungen nutzen die niedliche Wirkung von vor allem jungen Tieren. Mit dem Kindchenschema soll zahlungswillige Kundschaft angelockt werden – zusätzlich ist auch das Geschäft mit Tierbedarf für diese Arten ein lohnendes Geschäft. Diese Tierarten werden in Zoohandlungen zum Verkauf angeboten:
- Kaninchen
- Meerschweinchen
- Mäuse, Ratten und andere Nagetiere
- Fische
- Hunde und Katzen
- Reptilien
- Amphibien
- Insekten
In manchen Zoohandlungen werden auch exotische Säugetiere wie Affen, Streifenhörnchen und Erdmännchen zum Verkauf angeboten. Diese können jedoch unmöglich artgerecht in deutschen Wohnzimmern gehalten werden.
So geht es Tieren im Zoohandel
Viele Exoten und auch Fische, die im Zoohandel, in Baumärkten oder Gartencentern angeboten werden, sind Wildfänge, die ihrer natürlichen Umgebung und damit ihren Familien entrissen und ihrer Freiheit beraubt werden. Auf sie wartet ein trostloses Leben in Gefangenschaft, Krankheit und oftmals ein früher Tod. So leiden Tiere im Zoohandel.
Unter diesen Missständen leiden Tiere in Zoohandlungen
- Stress durch ständige Besucher:innen
- Platz- und Bewegungsmangel
- Krankheiten und offene Wunden bis hin zu Kannibalismus
- Verhaltensstörungen, z. B. durch Sozialisierungsprobleme wie bei Hundewelpen
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