Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane Ernährungs- und Lebensweise. Der Umstieg auf eine vegane Ernährung bietet zahlreiche Vorteile und ist einfacher als viele vermuten. Hier finden Sie hilfreiche Tipps und wichtige Informationen, wie Sie ganz einfach und nachhaltig vegan werden.
Denn von einer Entscheidung für einen veganen Lebensstil profitieren unzählige Tiere, die Umwelt und Ihre eigene Gesundheit.
Inhalte im Überblick |
Warum entscheiden sich Menschen, vegan zu werden?
Menschen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für eine vegane Lebensweise – häufige Beweggründe sind
- der Tierschutz,
- Umweltbewusstsein
- und gesundheitliche Vorteile.
Viele möchten das Leiden von Tieren vermeiden, die Umwelt schonen und ihre eigene Gesundheit verbessern.
Warum werden immer mehr Menschen vegan?
Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane Lebensweise, weil sie zunehmend über die Missstände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung informiert werden. Berichte über tierquälerische Bedingungen und Tierschutzverstöße in der Fleisch-, Milch- und Eier-Industrie machen viele Menschen auf das unvorstellbare Leid der Tiere aufmerksam.
Das Bewusstsein dafür, dass Tiere fühlende Lebewesen sind, die Freude, Angst und Schmerz empfinden können, wächst ebenfalls. Diese Erkenntnis führt dazu, dass viele Menschen ihre Konsumgewohnheiten überdenken und tierische Produkte meiden.
Zudem wird immer deutlicher, dass die Produktion tierischer Nahrungsmittel erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Die Tierhaltung trägt erheblich zu Treibhausgasemissionen bei und belastet Ökosysteme durch den Einsatz von Nährstoffen und Pestiziden. Viele Menschen entscheiden sich daher für eine vegane Ernährung, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Schließlich bietet eine vollwertige vegane Ernährung auch gesundheitliche Vorteile. Sie kann das Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten senken. [1-3] Eine ausgewogene pflanzliche Ernährung ist reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, was zu einer besseren allgemeinen Gesundheit beitragen kann.
Warum werden nicht alle vegan?
Es gibt verschiedene Gründe, warum nicht alle Menschen vegan werden – darunter:
- Gewohnheiten und Traditionen: Viele Menschen sind an ihre Ernährungsgewohnheiten gewöhnt und finden es schwierig, diese zu ändern. Traditionelle Gerichte und kulturelle Praktiken spielen ebenfalls eine große Rolle. Aber: Diese können sich ändern – und viele vegane Alternativen bieten ähnliche Geschmacksprofile.
- Geschmack und Genuss: Einige Menschen genießen den Geschmack von Fleisch und anderen tierischen Produkten und möchten nicht darauf verzichten. Aber: Es gibt zahlreiche köstliche vegane Rezepte und Lebensmittel als leckere und gesunde Alternative zu tierischen Produkten.
- Soziale und wirtschaftliche Faktoren: In einigen Regionen der Welt ist der Zugang zu pflanzlichen Alternativen begrenzt oder teurer. Zudem sind viele Menschen in der Tierhaltungsindustrie beschäftigt. Aber: Der Zugang zu pflanzlichen Alternativen verbessert sich stetig und eine vollwertige vegane Ernährung kann auch kostengünstig sein, wenn sich die Ernährung hauptsächlich aus ohnehin veganen Grundnahrungsmitteln zusammensetzt.
- Gesundheitliche Bedenken: Manche Menschen glauben, dass eine vegane Ernährung nicht alle notwendigen Nährstoffe liefert, obwohl eine gut geplante vegane Ernährung sehr wohl gesund sein kann. Denn: Eine gut geplante vegane Ernährung kann alle wichtigen Nährstoffe liefern und gesundheitliche Vorteile bieten.
- Mangelndes Bewusstsein: Nicht jeder ist sich der Missstände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung oder der Umweltbelastung durch tierische Produkte bewusst. Aber: Das Bewusstsein dafür wächst, dass Tiere fühlende Lebewesen sind, die Freude, Angst und Schmerz empfinden können. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass viele Tiere komplexe Emotionen erleben, ähnlich wie Menschen. Immer mehr Menschen verstehen, dass der Mensch nicht das Recht hat, andere fühlende Lebewesen nach einem vermeintlichen Nutzen einzuteilen, sie für menschliche Interessen zu quälen und zu töten. Die Annahme, der Mensch sei anderen Tieren überlegen und habe daher das Recht, sie in Kategorien wie „Haustiere“ oder „Nutztiere“ einzuteilen, ist unmoralisch und nennt sich Speziesismus.
Vegan werden – die besten Tipps zur Umstellung
Wenn Sie dazu beitragen möchten, das Leid unzähliger Tiere in den verschiedenen Industrien zu beenden, sollten Sie sich für eine vegane Ernährung und einen veganen Lebensstil entscheiden. Damit helfen Sie unter anderem Kuhmüttern, die in der Milchindustrie kurz nach der Geburt von ihren Kindern getrennt werden, Millionen von Küken, die in der Eier-Industrie direkt nach der Geburt vergast werden, und weiblichen Schweinen, die in der Fleischindustrie zur Zucht in grausamen Kastenständen ihr Leben fristen müssen.
Nie war es einfacher, vegan zu werden, damit Tierleben und die Umwelt zu schützen – und Ihrer eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun.
Wie fängt man an, vegan zu werden?
1. Machen Sie sich Ihre Gründe bewusst
Sie haben sich für die vegane Ernährung entschieden – das ist vorbildlich, aber Sie sollten darauf vorbereitet sein, dass es immer wieder mal Situationen geben kann, in denen Sie möglicherweise in Versuchung geraten: Sei es die Sahnetorte auf der Hochzeit der Nichte, die butterhaltigen Weihnachtsplätzchen bei den Großeltern oder der Besuch im Restaurant.
Indem Sie sich Ihre Gründe immer wieder ins Bewusstsein rufen und ganz genau wissen, warum Sie vegan werden wollten, begegnen Sie möglichen Hindernissen ganz entspannt.
Alle Gründe für das vegane Leben sind gute Gründe – ganz gleich, ob Sie es für Ihre Gesundheit oder die Umwelt tun, durch den eigenen tierischen Mitbewohner dazu motiviert wurden oder die ungleiche Behandlung der verschiedenen Tierarten in unserer Gesellschaft nicht länger unterstützen wollen.
2. Informieren Sie sich über wichtige Nährstoffe
Beim Einstieg ins vegane Leben lohnt es sich, sich gut zu informieren. Dazu gehören vor allem Aspekte der veganen Ernährung, mit denen Sie möglicherweise noch nicht vertraut sind, wie etwa die optimale Nährstoffversorgung Hilfreich an dieser Stelle ist auch ein Blick auf die vegane Ernährungspyramide.
Besonderes Augenmerk sollten Sie auf das Vitamin B12 legen. Dieses kommt vorrangig in tierischen Produkten vor – als Veganer müssen Sie aber nicht besorgt sein: Vor allem mit Nahrungsergänzungsmitteln können Sie Ihren Vitamin B12-Bedarf ausgleichen und damit eine genauso gute Versorgung erreichen wie Mischköstler – ganz ohne Mangelerscheinungen und vollkommen tierleidfrei.
3. Entspannte Gespräche sind gute Gespräche
Manchmal verstehen die Menschen in unserem persönlichen Umfeld unsere Entscheidung für die vegane Lebensweise nicht oder begegnen uns sogar mit Vorurteilen. Wie sollten Sie in solchen Situationen am besten reagieren? Ganz einfach:
- Bleiben Sie entspannt,
- seien Sie gut informiert
- und stehen Sie hinter Ihrem Entschluss.
Je souveräner und gelassener Sie auftreten, desto entspannter reagiert auch Ihr Umfeld auf Ihre Entscheidung. Wichtig ist es, niemandem Vorwürfe zu machen. Überraschen Sie Familie, Bekannte und Kolleg:innen stattdessen mit einem leckeren veganen Kuchen, von dem alle etwas haben. Zeigen Sie, wie leicht, lecker und vielfältig die vegane Küche ist.
4. Machen Sie Fortschritte in Ihrem eigenen Tempo
Veränderungen geschehen nicht über Nacht. Lassen Sie sich Zeit, verzeihen Sie sich mögliche Ausrutscher und gehen Sie die Umstellung in für Sie passenden, kleinen Schritten an. Vielen Menschen, die heute vegan leben, erging es nicht anders: Vegan werden ist ein schrittweiser Prozess, der meistens damit beginnt, Fleisch und Fisch vom Speiseplan zu streichen. Irgendwann kommen Milch, Eier und weitere tierische Produkte dazu. Wichtig ist nicht, wie lange Sie brauchen, sondern dass Sie sich für die Umstellung entschieden haben. Nach und nach ist zu jeder Zeit besser als niemals.
5. Neugierig sein beim Kochen und Backen: Es gibt tolle Alternativen
Gerade zu Beginn der Umstellung auf die vegane Ernährung wissen viele Menschen nicht, wie sie Tierprodukte beim Kochen ersetzen können. Keine Sorge: Das geht ganz leicht. Es gibt eine Vielzahl an veganen Rezepten für jeden Anlass, jeden Geschmack und jeden Schwierigkeits- beziehungsweise Einfachheitsgrad. Vegan kochen ist kinderleicht – besonders, wenn Sie neugierig sind und gerne Neues ausprobieren.
Gängige Tierprodukte lassen sich mühelos mit einer Fülle an veganen Alternativen ersetzen – darunter Fleischalternativen oder pflanzliche Alternativen zu Milch. Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Eier durch pflanzliche Lebensmittel zu ersetzen.
Unser veganes „Backpapier“ hält viele Tipps zum veganen Backen bereit. Aber auch für Käse und Fisch gibt es großartige Alternativen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
6. Vegan einkaufen geht überall
Kann sich jeder die vegane Ernährung leisten? Und ist es vielleicht sogar günstiger, sich rein pflanzlich zu ernähren? Wo finde ich vegane Produkte im Alltag? Wir haben für Sie Informationen rund um den täglichen Einkauf von veganen Lebensmitteln zusammengetragen und zeigen Ihnen, welche individuellen und gesellschaftlichen Kosten bzw. Einsparungen die vegane Ernährung mit sich bringen kann.
7. Tauschen Sie sich mit anderen aus
Der Austausch mit Gleichgesinnten gibt Kraft, Inspiration und neue Impulse. Gerade bei neuen Rezepten oder Unsicherheiten, wie sich bestimmte Komponenten ersetzen lassen, ist es hilfreich, sich auf Schwarmwissen verlassen zu können. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatten andere bereits ähnliche Fragen und können ihre Erfahrungen teilen und aushelfen. Plattformen dafür gibt es sowohl online als auch offline:
- Treten Sie doch unserer Facebook-Gruppe Rezepte in vegan – einfach Rezepte veganisieren bei, teilen Sie Ihre neuesten veganen Kocherfolge oder fragen Sie um Rat.
- Wer den persönlichen Austausch bevorzugt: In vielen Städten gibt es vegane Stammtische, die sich immer über Neuzugänge freuen.
8. Das vegane Leben umfasst mehr als nur die Ernährung
Wer Tierleid vermeiden will, kann das neben der veganen Ernährung auch in vielen weiteren Lebensbereichen tun. Für Neulinge gilt: Natürlich muss niemand, der gerade vegan wird, sofort die gesamte Kosmetik oder den Inhalt des Kleiderschranks samt Kleidung aus Wolle oder Lederschuhen entsorgen.
Es ist vollkommen ausreichend, die vorhandenen Artikel aufzubrauchen und nicht-vegane Kleidungsstücke aufzutragen. Wichtig ist, sich künftig nur noch tierfreundliche Mode sowie tierversuchsfreie Kosmetik nachzukaufen. Je mehr Sie sich bewusst mit dem veganen Lebensstil beschäftigen, desto mehr fallen Ihnen Bereiche der Tierausbeutung auf, die Sie vorher vielleicht als „normal“ wahrgenommen haben, künftig aber nicht mehr unterstützen wollen.
Werden Sie nachhaltig vegan – für die Tiere, die Umwelt und Ihre Gesundheit!
Egal, ob Sie sich für die Tiere, die Umwelt oder Ihre eigene Gesundheit für die Umstellung auf eine vegane Ernährungs- und Lebensweise entscheiden: Unser Veganstart-Programm unterstützt Sie 30 Tage lang mit ausführlichen Informationen sowie erprobten Tipps und Tricks bei Ihrem Umstieg auf die vegane Ernährung. Darüber hinaus erhalten Sie leckere Rezepte, die zeigen, wie vielfältig vegan sein kann.
Unsere App bietet Ihnen zusätzlich einen Einkaufsguide, der Sie darüber informiert, in welchen Geschäften Sie vegane Lebensmittel kaufen können.
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Quellen
[1] Academy of Nutrition and Dietetics (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. J Acad Nutr Diet, 2016, 116:1970-1980
[2] Richter M, Boeing H, Grünewald-Funk D, Heseker H, Kroke A, Leschik-Bonnet E, Oberritter H, Strohm D, Watzl B for the German Nutrition Society (DGE) (2016): Vegan diet. Position of the German Nutrition Society (DGE), Ernährungs Umschau 63(04): 92–102. Erratum in: 63(05): M262
[3] Melina, Craig & Levin (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, https://jandonline.org/article/S2212-2672(16)31192-3/fulltext (eingesehen am 28.11.2024)