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15 Argumente gegen eine vegane Ernährung

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Ist eine vegane Ernährung ungesund? Was spricht dagegen, sich vegan zu ernähren? Vegan lebende Menschen begegnen meist den gleichen „Argumenten“ gegen ihre Lebensweise. Wir haben die häufigsten Punkte gesammelt, von denen Teilnehmende des PETA-Veganstart-Programms regelmäßig berichten und sie beantwortet.

1. „Tiere töten andere Tiere, um sich zu ernähren – warum sollten wir das nicht tun?”

Die meisten Tiere, die töten, um sich zu ernähren, könnten nicht anders überleben. Für Menschen trifft das nicht zu. Der Mensch wird nicht als Beutegreifer geboren. Die Eckzähne in unserem Mund sind zum Zerkleinern und Kauen gedacht – nicht wie bei einem echten Fleischesser zum Reißen und Zerfleischen.

Wir essen Tiere aus Bequemlichkeit – nicht, weil wir es müssen. Es ist vielmehr so, dass wir kein Fleisch benötigen, um uns gesund zu ernähren.

2. „Die Bilder aus der Massentierhaltung sind nur Extremfälle.“

95 Prozent der Rinder und 97 Prozent der Hühner in Deutschland werden auf konventionelle Weise in Großbetrieben gehalten; bei Schweinen leben sogar 99 Prozent in der Intensivtierhaltung. [1] 100 Prozent aller Tiere enden im Schlachthaus oder sterben noch in den Masthallen – ganz gleich, aus welchem Betrieb sie stammen. Sogenannte Massentierhaltung und die damit verbundenen Qualen sind der Standard in Deutschland. 

Sinn hinter der sogenannten Massentierhaltung ist es, die Tiere auf der kleinstmöglichen Fläche mit den geringstmöglichen Mitteln zu halten.

3. „Es reicht, nur noch Bio-Fleisch zu essen.“

Manche Menschen stellen sich einen imaginären kleinen Hof irgendwo im Nirgendwo vor, wo alle Tiere glücklich über grüne Wiesen springen und totgestreichelt werden. Die Wahrheit ist: Bio-Tiere haben kein besseres Leben, nur weil sie einige Quadratzentimeter mehr Platz haben oder keine gentechnisch veränderte Nahrung oder massenhaft Antibiotika bekommen. Auch in der Bio-Industrie geht es um Profit und ein gewaltfreies Töten gibt es auch nicht für Tiere von Bio-Höfen. Auch die qualvollen Transporte bleiben diesen Tieren nicht erspart.

4. „Vegane Ernährung ist ungesund.“

Immer wieder tauchen unbelegte Informationen auf, dass Mangelerscheinungen für Proteine, Kalzium, Eisen und Vitamin D typisch für eine vegane Ernährung wären. Tatsache ist aber, dass Mangelerscheinungen bei einer vollwertigen und abwechslungsreichen veganen Ernährung nicht zu erwarten sind – lediglich Vitamin B12 muss supplementiert werden.

Wissenschaftliche Studien zeigen: Eine gut geplante vegane Ernährung ist für alle Altersgruppen und Lebensphasen wie Kindheit oder Schwangerschaft gesund und vegan lebende Personen mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Kost sind optimal mit gesunden pflanzlichen Proteinen versorgt. [2] Hingegen ist zu viel tierisches Protein (höherer Gehalt an sauren Aminosäuren) die Ursache für eine Reihe von Zivilisationskrankheiten, wie zum Beispiel Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht, Krebs usw.

Laut der US-amerikanischen Academy of Nutrition and Dietetics ist die vegane Ernährung gesundheitsfördernd.

5. „Vegane Ernährung ist zu teuer.“

Eine vegane Ernährung ist nicht teurer als eine omnivore Ernährung – solang man sich ausgewogen und nicht ausschließlich von Alternativprodukten ernährt. Doch selbst diese unterscheiden sich inzwischen preislich kaum von tierischen Produkten. So haben einige Supermärkte die Preise für vegane Produkte auf dasselbe Niveau wie die tierischen Vorlagen gesenkt.

Wer regionale und saisonale pflanzliche Grundnahrungsmittel einkauft, also Gemüse, Obst, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot, Linsen, Bohnen, Nüsse und Samen, kann außerdem viel Geld sparen.

6. „Pflanzen haben auch Gefühle.“

Schmerzen sind Empfindungen, die ein Bewusstsein im physiologischen Sinn voraussetzen. Pflanzen können in diesem Sinne keine Schmerzen empfinden. Sie besitzen weder ein zentrales Nervensystem noch ein Gehirn oder damit vergleichbare Systeme, die für so komplexe Fähigkeiten wie die Entstehung eines Schmerzgefühls verantwortlich sein könnten. Für Pflanzen gibt es zudem keine evolutionäre Notwendigkeit, unter Schmerzen zu leiden. Als stationär gebundene Organismen wäre ein Schmerzgefühl für sie kontraproduktiv.

Natürlich besitzen auch Pflanzen Strategien, um auf Verletzungen zu reagieren. Dies ist mit der Empfindungsfähigkeit von Tieren aber nicht vergleichbar. Ob man nun beweisen kann, dass Pflanzen Schmerz empfinden oder nicht: Eine vegane Ernährung zeugt von Mitgefühl, denn sie bedeutet den Tod von weniger Pflanzen und Tieren, da die Landwirtschaft tonnenweise Pflanzen als Nahrungsmittel für Tiere „verschwendet“.

7. „Die Tiere sind doch schon tot.“

Die Tiere sind noch nicht tot, wenn sie gequält werden oder wenn ihnen die Kehle aufgeschlitzt wird. Bis sie auf dem Teller landen, durchleben die Tiere unendliche Qualen. Sie werden teils ohne Schmerzmittel verstümmelt, werden Körper an Köper in Käfigen oder kargen Hallen zusammengepfercht und nicht selten bei vollem Bewusstsein getötet und zerteilt. Tiere fühlen Schmerzen – genau wie wir! Auch Fische und andere Meerestiere spüren Schmerz und leiden ebenso wie die Tiere an Land.

Schwiene
Die Tiere durchleiden bis zu ihrem Tod unfassbare Qualen.

8. „Milchkühe geben sowieso Milch.”

Kühe produzieren Milch aus demselben Grund, wie der Mensch es tut: als Nahrung für ihre neugeborenen Babys. Kühe „geben“ also nicht ständig Milch, sondern nur, wenn sie gerade Mutter geworden sind.

Doch Kälber in Milchbetrieben werden ihren Müttern meist schon einen Tag nach der Geburt entrissen, damit die Milch zum Verzehr für den Menschen verkauft werden kann. Weibliche Kühe werden kurz nach Vollendung ihres ersten Lebensjahres erstmals künstlich befruchtet. Nach der Geburt des Kalbes geben sie zehn Monate lang Milch; anschließend werden sie erneut befruchtet, der Prozess wiederholt sich.

Die natürliche Lebenserwartung einer Kuh beträgt bis zu 20 Jahre. Die schlechte Haltung und die massive Qualzucht der Tiere auf unnatürlich hohe Milchmengen führt häufig zu Euter-Erkrankungen, Lahmheit und Fruchtbarkeitsproblemen, so dass viele Kühe bereits im Alter von vier oder fünf Jahren für die Milchwirtschaft wertlos sind und im Schlachthaus getötet werden. 

Kuh im Stall
Kühe werden für ihre Milch von ihren Kälbern getrennt, eingesperrt und am Ende landen auch sie im Schlachthaus.

9. „Fleisch ist zu lecker.“

Die allermeisten von uns sind mit Fleisch und Käse aufgewachsen. Als Veganer:in muss man diese Nahrungsmittel nicht aufgeben, denn es gibt heutzutage leckere vegane Alternativprodukte – und das ganz ohne Tierquälerei! Viele Veganer:innen haben selbst jahrelang Fleisch gegessen und mochten den Geschmack von Fleisch. Aber dann haben sie erkannt, dass das Leid und der Tod der Tiere den Geschmack nicht wert ist. Angesichts der vielen leckeren veganen Gerichte müssen vegan lebende Menschen heutzutage keinerlei geschmackliche Einbußen hinnehmen – ob mit oder ohne Alternativprodukte.

10. „Milch ist wichtig für die Stabilität von Knochen und Zähnen.“

Das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, ist nicht nur von der Kalziumzufuhr oder der Menge der Milchprodukte abhängig. Erzeugnisse aus der Milchindustrie sind nicht zwangsläufig die besten Kalziumquellen. Verantwortlich für die Stärke der Knochen sind neben Kalzium auch Vitamin D, Bewegung, Obst und Gemüse sowie die richtige Menge an Proteinen. Eine ausreichende Portion Kalzium kann man durch kalziumreiches Mineralwasser, angereicherte Pflanzendrinks, Sesammus, Mandelmus, Gemüse wie Grünkohl, Wirsing, Brokkoli oder Feldsalat, Sojafleisch, Hülsenfrüchte oder Feigen zu sich nehmen.

11. „Der Mensch hat schon immer Fleisch gegessen.“

Die Art und Weise, wie Tiere für die Produktion von tierischen Nahrungsmitteln behandelt, gehalten und getötet werden, entbehrt jeder Natürlichkeit. Und nur weil wir Tiere töten können, heißt das noch lange nicht, dass wir das sollten. Nur weil etwas eine Tradition hat, ist es noch lange nicht richtig. Frauen hatten in Deutschland über Jahrtausende keine Rechte, Menschen wurden versklavt und in vielen Gefängnissen werden Menschen noch immer gefoltert – die Menschen, die daran beteiligt sind und waren, sahen und sehen sich nicht im Unrecht. Genauso wie Sie entscheiden können, Menschen zu helfen, können Sie auch Mitgefühl gegenüber Tieren zeigen.

Die Fleischbeschaffung durch die Jagd hat bei den frühen Menschen nur einen kleinen Teil des gesamten Nahrungsbedarfs gedeckt.

12. „Die Urmenschen konnten sich nur entwickeln, weil sie Fleisch gegessen haben.“

Die Evolution des Menschen hängt maßgeblich mit seinem Speichel zusammen. Menschen können stärkehaltige Knollen nur deshalb verdauen, weil sie mehr Amylase (ein Stärke spaltendes Enzym in Speichel und Bauchspeicheldrüsensekret) bilden können als ihre Vorfahren. Die verbesserte Stärkeverdauung in Verbindung mit der Erfindung des Kochens war ausschlaggebend für das starke Wachstum des Gehirns und hat zur schnellen geografischen Ausbreitung der Menschen beigetragen.

Jagd und Fleischkonsum waren demnach für die Evolution des Homo sapiens weit weniger wichtig als bisher angenommen. [3, 4] Die Fleischbeschaffung durch die Jagd hat bei den frühen Menschen nur einen kleinen Teil des gesamten Nahrungsbedarfs gedeckt. Die Jagd allein war sehr energieaufwendig, zudem war nur ein kleiner Teil der Beutezüge von Erfolg gekrönt. Die Fähigkeit, stärkehaltige Pflanzenteile zu verdauen, die mit dem Gebrauch des Feuers für die Nahrungszubereitung zusätzlich verbessert wurde, ist laut Forscher:innen für das Gehirnwachstum und die weitere Evolution des Menschen wesentlich wichtiger gewesen. [3, 4]

13. „Wenn Sie sonst verhungern müssten, würden Sie Fleisch essen?“

Menschen können extreme Dinge tun, um ihr eigenes Leben zu retten, sogar Unschuldigen wehtun (Menschen haben in solchen Situationen auch schon andere Menschen getötet und gegessen). Dieses Beispiel ist jedoch für die Entscheidungen, die wir in unserem täglichen Leben treffen, nicht relevant. Die meisten von uns sind in dieser Hinsicht nicht in einer Notlage und es gibt für sie keine Entschuldigung, Tiere für die Ernährung zu töten.

14. „Man sollte sich für Menschen einsetzen.“

Tatsache ist, dass wir durch den Konsum von Fleisch den Armen und Hungernden der Welt das Essen wegnehmen. Bis zu 77 Prozent des weltweiten Sojas wird als Tiernahrung in der Tierwirtschaft und in Aquakulturen verwendet und von allen weltweit genutzten landwirtschaftlichen Flächen werden 83 Prozent für den Anbau von Tiernahrung und zur Schaffung neuer Weideflächen für sogenannte Nutztiere beansprucht. [5, 6]

Außerdem können wir uns für Menschenrechte einsetzen und uns gleichzeitig pflanzlich ernähren. Und weil die Fleischindustrie einer der größten Umweltverschmutzer der Erde ist, hilft man damit letztlich auch dem Menschen.

Hände
Das Einsetzen für Tierrechte schließt die Menschenrechtsarbeit nicht aus.

15. „Veganismus ist viel zu extrem!“

Millionen von Menschen sind der Meinung, dass es roh und grausam ist, Tiere mit unseren Medikamenten vollzustopfen, ihnen Abflussreiniger in die Augen zu schütten, sie zum Inhalieren von Zigarettenrauch zu zwingen und sie mit unseren Krankheiten zu infizieren. Millionen Menschen verzichten schon jetzt auf Pelz und Leder, weil sie der Ansicht sind, dass es falsch ist, Tiere für Mode einzusperren und zu töten. Und jeden Tag entscheiden sich immer mehr Menschen für eine tierfreundliche vegane Ernährung, weil sie die Vorteile für sich selbst, die Tiere und den Planeten sehen.

Nachhaltigkeit und Mitgefühl sind nicht extrem, sondern der Weg in eine bessere Zukunft. 

So gelingt die vegane Ernährung

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