Wenn Sie noch nach einem guten Grund suchen, um am Veganuary teilzunehmen – den hätten wir für Sie: Die Tiere. Der 1. Januar läutet immer etwas Neues ein. Wir denken über das vergangene Jahr nach und überlegen, welche positiven Veränderungen wir uns für die Zukunft wünschen. Sollten Sie bisher noch nicht vegan gelebt haben, dann ist der Veganuary für Sie eine tolle Möglichkeit, ins Jahr 2021 zu starten. Wir von PETA Deutschland sind Ihnen gerne dabei behilflich!
Zunächst einmal möchten wir Ihnen ein paar der Tiere vorstellen, die Sie mit einem veganen Lebensstil retten können. Wir verraten Ihnen, was diese Tiere mögen und was sie gerne tun – und wir zeigen Ihnen, wie leicht es ist, Fleisch, Milch, Eier & Co. durch pflanzliche Leckerbissen zu ersetzen.
Werden Sie vegan für die Schweine
Als kluge, neugierige und soziale Tiere sind Schweine stark familienorientiert und geben sich gegenseitig Zuspruch. Schweinemütter singen während des Stillens für ihre Babys und viele Schweine hören gern Musik. [1] Andere bevorzugen Sonnenbäder und kuscheln gern – doch da jedes Schwein ein Individuum ist, gibt es auch hier einige, die lieber ihre Ruhe haben. All diese Dinge bleiben Schweinen verwehrt, wenn sie für die Lebensmittelindustrie gezüchtet und getötet werden. Wir jedoch haben die Wahl: Wer nicht mehr Teil des speziesistischen Systems sein möchten, streicht Schinken, Schweineschnitzel und anderes Schweinefleisch einfach von seinem Speiseplan.
Sie wollen nicht auf Speck verzichten? Kein Problem, es gibt veganen Bacon!
Werden Sie vegan für die Fische
Fische empfinden genau wie andere Lebewesen Schmerz und Leid. Sie sind bemerkenswert intelligent und verfügen beispielsweise über ein beeindruckendes Langzeitgedächtnis. Fische leben in komplexen Sozialstrukturen. Viele verständigen sich mit Niedrigfrequenzlauten, Zeichensprache oder Morse-Codes miteinander. Einige Fische genießen den Körperkontakt zu Artgenossen und reiben sich sanft aneinander [2] – ungefähr so, wie wenn sich Ihr Hund abends auf dem Sofa an Sie kuschelt. So verwundert auch die Aussage von Meeresbiologin Dr. Sylvie Earle nicht: „Ich würde einen Zackenbarsch genauso wenig essen, wie ich einen Cocker Spaniel essen würde.“ [3] Zum Glück für sie und alle anderen Tierfreunde gibt es mittlerweile unzählige vegane Fischalternativen in Supermärkten und online – und ständig kommen neue hinzu.
Werden Sie vegan für die Kühe
Kuhmütter rufen verzweifelt nach ihren Babys, wenn man sie ihnen nur wenige Stunden oder Tage nach der Geburt wegnimmt. Das allein sollte als Grund schon genügen, um Käse, Joghurt, Milcheis und andere Milchprodukte von unserem Speiseplan zu streichen. Teils sind Kuhmütter sogar schon ausgebrochen und auf der Suche nach ihren Babys kilometerweit gelaufen. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung werden Kühe schlussendlich getötet und zu Nahrungsmitteln verarbeitet.
Können sie in Frieden leben, entwickeln die Tiere innige Freundschaften zu Artgenossen und betrauern den Tod ihrer Lieben. Keine Kuh hat es verdient, gebrandmarkt zu werden, in Ställen voller Ammoniak, Methan und anderen schädlichen Chemikalien zu stehen und schließlich zu einem Schlachthaus gekarrt zu werden, wo man sie tötet und zerstückelt. Anstatt also Familien auseinanderzureißen und Kühe in den Tod zu schicken, probieren Sie es diesen Veganuary (und darüber hinaus) mit leckeren Pflanzendrinks und tierleidfreien Fleischalternativen.
Hier erfahren Sie alles über veganen Käse und vegane Fleischalternativen.
Werden Sie vegan für die Hühner
Der Veganuary ist der perfekte Anlass, die wohl am stärksten missbrauchten Tiere der Welt von Ihrer Einkaufsliste zu streichen. Hühner sind neugierige Tiere, die sich aufopfernd um ihre Familie kümmern, über eine beeindruckende Selbstbeherrschung verfügen und über die Zukunft nachdenken. [4] Hühnermütter lieben ihre Babys und glucksen ihnen leise etwas vor, wenn diese noch im Ei sind. Die Küken piepsen aus dem Ei heraus zurück. Das alles ist natürlich nur möglich, wenn die Tiere nicht in der Eierindustrie ausgebeutet werden. Denn egal, ob Freilandhaltung oder Bio-Eier: In der Industrie werden alle Hennen schlussendlich getötet und männliche Küken am ersten Tag ihres Lebens vergast.
Mit ihren beeindruckenden Fähigkeiten beweisen uns Hühner immer wieder, dass sie uns und anderen Tieren viel ähnlicher sind, als man meinen möchte. Sie sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder anderweitig ausbeuten. Und in Zeiten von unzähligen veganen Hühnchenalternativen im Supermarkt und in Restaurants war es nie so einfach und lecker wie heute, keine tierischen Produkte zu essen.
Werden Sie vegan für die Puten
Wenn Sie wüssten, was für tolle Tiere Puten sind oder dass sie wie alle Tiere Schmerz und Leid empfinden, würden Sie sicher kein Putenfleisch essen. Puten freuen sich, wenn man ihnen sanft die Federn streichelt. Sie zwitschern, glucksen und kollern die verschiedensten Laute. Und die Inhaber von Lebenshöfen, auf denen es auch Puten gibt, nennen die Tiere häufig die „geborenen Detektive“, weil sie so neugierig sind, dass sie neue Gerüche und Gegenstände sofort untersuchen und alle Besucherinnen und Besucher begrüßen. Putenmütter beschützen ihre Kinder um jeden Preis. Babys bleiben bis zu fünf Monate lang bei ihren Müttern, welche sie in freier Natur sogar gegen Fressfeinde verteidigen – natürlich nur, wenn sie nicht für Fleisch gezüchtet und getötet werden. Diese wunderbaren Vögel haben unser Mitgefühl nicht nur im Veganuary verdient, sondern immer.
Es gibt tolle vegane Produkte, für die keine Pute sterben musste.
Feiern Sie den Veganuary für die Tiere – und danach feiern Sie einfach weiter!
Alle Tiere, die wir Ihnen hier vorgestellt haben, sind beeindruckende Lebewesen. Sie sind einzigartig, lieben ihre Kinder, erinnern sich an Dinge oder hören gern Musik. Sie haben nicht weniger Persönlichkeit als die Hunde und Katzen, mit denen viele von uns ihr Zuhause teilen. Und genauso haben sie wie Bello und wie Sie Mitgefühl und Respekt verdient.
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Quellen
[1] Humanistischer Pressedienst (16.10.2017): Schweine lernen von ihren Müttern, https://hpd.de/artikel/schweine-lernen-ihren-muettern-14885, (eingesehen am 21.01.2021)
[2] New Scientist (15.11.2011): Fin massage relieves stress in surgeonfish, https://www.newscientist.com/article/dn21171-fin-massage-relieves-stress-in-surgeonfish/, (eingesehen am 21.01.2021)
[3] James Williams (07.2013): Finding Your Inner Fish, https://www.all-creatures.org/articles/ar-finding-your-inner-fish.html, (eingesehen am 21.01.2021)
[4] Lori Marino: Thinking Chickens: A Review of Cognition, Emotion and Behavior in the Domestic Chicken, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5306232/, (eingesehen am 21.01.2021)