Im Zoo Wuppertal, von dem bereits vor einigen Wochen schockierende Aufnahmen von gequälten Elefanten öffentlich wurden, gibt es einen weiteren tragischen Fall: Das Bonobo-Männchen Bili wird von seinen Artgenossen stark gemobbt, verletzt und sogar blutig gebissen. Aktuelle Bilder zeigen seine offenen Wunden an den Ohren, Fingern und Füßen. Auch am Körper sind Bissspuren zu sehen.
Warum greifen die anderen Bonobos Bili an?
Bili wurde in England in Gefangenschaft auf die Welt gebracht. Da seine Mutter ihn verstieß, wurde er von Menschen aufgezogen und fristete später im Zoo Frankfurt ein trauriges Leben im Käfig. Bereits dort hatte er Probleme mit seinen Artgenossen. Ende vergangenen Jahres wurde Bili in den Wuppertaler Zoo gebracht. Er soll als neues „Zuchtmännchen“ der Bonobo-Gruppe benutzt werden. Ein hochproblematisches Vorhaben, denn bei Bonobos haben die Muttertiere das Sagen. Wird nun ein Bobono-Männchen ohne den Schutz seiner Mutter in eine Bonobo-Gruppe gebracht, wird es von anderen Artgenossen nicht akzeptiert und sie greifen an
Wird Bili nicht akzeptiert, muss er wahrscheinlich sterben
Die Gefahr ist extrem für Bili. Akzeptieren ihn die anderen Affen nicht, kann es sogar passieren, dass sie ihn totbeißen. Bili ist extrem verängstigt und versucht, sich vor den Angriffen zu schützen. Doch Bili kann nicht weglaufen, wie er es in Freiheit im Urwald tun würde – im Käfig gibt es kein Entkommen für ihn.
Die Zooleitung nimmt Bilis Leiden für ihr Zuchtvorhaben in Kauf. Laut Aussage der Zooleitung ist sogar geplant, Bili einzuschläfern, wenn seine Lage nicht besser wird.
Der Zoo ist kein Ort für Menschenaffen
Der traurige Fall von Bili zeigt wieder deutlich, dass die Gefangenschaft im Zoo für Tiere großes Leid bedeutet. Die natürlichen Bedingungen der Tiere können nicht gegeben werden. Überhaupt halten die Männchen zeitlebens einen engen Kontakt mit ihrer Mutter aufrecht – sie bleiben im Gegensatz zu den Weibchen dauerhaft in ihrer Geburtsgruppe. Doch von einem Leben in Freiheit kann Bili nur träumen – er muss nun unter der Rücksichtslosigkeit der verantwortlichen Menschen leiden, die ihn zu Zuchtzwecken hin und her tauschen, großen Gefahren aussetzen und ihn töten, wenn er sich nicht in das von ihnen willkürlich zerstörte Sozialgefüge integrieren kann.
Bereits vor einigen Jahren kämpften wir für Gerechtigkeit für die Menschenaffen im Zoo Wuppertal. Damals wurden die Schimpansen Epulu und Kitoto über 35 Jahre in einem bunkerähnlichen Innengehege gefangen gehalten – sie durften nie an das Tageslicht. Kitoto entwickelte daher eine schwere Verhaltensstörung und riss sich die eigenen Haare aus. Leider ein typisches Verhalten bei in Gefangenschaft gehaltenen Menschenaffen. Nach einer mehrjährigen Kampagne, unzähligen Demonstrationen vor dem Zoo, einer Online-Petition und vielen weiteren Bemühungen durften die beiden Tiere 2014 endlich in ein Außengehege.
Was Sie tun können
- Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition an den Zoodachverband EAZA für ein schnelles Verbot vom Einsatz des Elefantenhakens in EAZA-Mitgliedszoos
- Klären Sie Familie, Freunde und Bekannte über die Elefantenhaltung im Zoo auf und bitten Sie diese, keine Zoos mehr zu besuchen.